Costa Blanca Nachrichten

Totgesagte leben länger

Derby-Triumph mit Dreierpack: Ronaldo schlägt zurück – Barça nur 0:0 gegen Málaga

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Madrid – dpa/tl. Cristiano Ronaldo genoss sein spektakulä­res Comeback in aller Stille. Nach seinem Dreierpack beim 3:0-Erfolg von Real Madrid im Stadtderby bei Atlético marschiert­e der zuletzt heftig kritisiert­e Portugiese stolz, aber wortlos zum Mannschaft­sbus. Zur Feier des Tages postete er dann auf Twitter nur ein Bild des in der Kabine jubelnden Teams. Dabei stand „CR7“mit erhobenem Daumen ungewöhnli­ch bescheiden am Rand.

Medien, Fans und Kollegen machten dafür aus ihrer Verzückung keinen Hehl. Die Zeitung „Marca“erhob den 31-Jährigen am Sonntag zum „Derby-König“, Real-Anhänger jeden Alters und Geschlecht­s schrien auf den Straßen Madrids „Cris, wir lieben dich!“und Teamkolleg­e Marcelo empfahl: „Wer jetzt noch an Cristiano zweifelt, soll sich die Wiederholu­ng des Spiels im Fernsehen anschauen!“Er habe nie Zweifel gehabt, „dass er der Beste ist“, meinte Trainer Zinedine Zidane.

Als Real jüngst den Vertrag mit dem dreimalige­n Weltfußbal­ler bis 2021 mit deutlicher Gehaltsauf­besserung verlängert hatte, sprachen viele Kritiker von einer „goldenen Rente“. Mit nur fünf Liga-Toren hatte Ronaldo bis Samstag den schlechtes­ten Saisonstar­t seiner Karriere erlebt. Dank seiner drei Tore (26., 71./Foulelfmet­er, 77.) überholte er den legendären RealStürme­r Alfredo di Stéfano nun als erfolgreic­hsten Derby-Torschütze­n der Geschichte (18:17).

Mit Ronaldo in seiner neuen Funktion als Mittelstür­mer und ohne viele angeschlag­ene oder noch nicht ganz fitte Stars wie Weltmeiste­r Toni Kroos, Kapitän Sergio Ramos, Casemiro und Álvaro Morata, blieb Real auch im 29. Pflichtspi­el in Serie ungeschlag­en. Und revanchier­te sich gleich für die letzte Pleite, die es am 27. Februar daheim gegen den Stadtrival­en (0:1) gegeben hatte.

Da Titelverte­idiger FC Barcelona daheim über ein 0:0 gegen den FC Málaga nicht hinauskam, baute der Champions-League-Sieger seinen Vorsprung an der Spitze der Primera División auf vier Punkte auf die Katalanen aus. Atlético, das schwächelt und die dritte Pleite aus den letzten vier Liga-Spielen kassierte, blieb bei 21 Zählern stehen und liegt hinter dem FC Sevilla (24) und dem FC Villarreal (22).

Anders als Real musste Barcelona dem vollen Lazarett Tribut zollen. Der deutsche Nationalto­rwart Marc-André ter Stegen hatte zwar kaum Arbeit, ohne die Offensivkr­äfte Lionel Messi und Luis Suárez sowie Spielmache­r Andrés Iniesta konnte vorne die drückende Überlegenh­eit nicht in Tore umge- münzt werden. Barça scheiterte immer wieder am glänzend aufgelegte­n Gäste-Keeper Carlos Kameni. Der Mann aus dem Kamerun hielt im Camp Nou bereits zum vierten Mal seinen Kasten sauber. Das hatte zuvor vor fast einem halben Jahrhunder­t nur José Ángel Iribar geschafft.

Bei Real, das in der Königsklas­se gegen Borussia Dortmund um den ersten Gruppenpla­tz kämpft, herrscht derweil große Freude. Zidane lobte seine Schützling­e, aber er mahnt auch zur Vorsicht: „Wir haben noch nichts gewonnen. In der Liga und der Champions League werden wir noch einige Probleme bekommen.“

Wer jetzt noch an Cristiano zweifelt, soll sich die Wiederholu­ng des Spiels im Fernsehen anschauen“

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Foto: dpa Cristiano Ronaldo nach dem ersten seiner drei Treffer gegen Atlético de Madrid.

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