Costa Blanca Nachrichten

De Guindos: „2016 wird brillant sein“

Wirtschaft­sminister versucht zu retten, was zu retten ist

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Per Gesetzesde­kret hat die amtierende Regierung die Körperscha­ftssteuer modifizier­t. Die Firmen müssen diese vorstrecke­n, der Staat erwartet kurzfristi­g Mehreinnah­men von sechs Milliarden Euro. Damit will er dem von Brüssel vorgegeben­en Defizitzie­l von 4,6 Prozent für 2016 näherkomme­n. Langfristi­g ist das aber keine Lösung, da die vorgezogen­e Körperscha­ftssteuer später wieder kompensier­t wird.

Bis 15. Oktober bleibt nicht viel Zeit, um in Brüssel den Haushaltsp­lan vorzulegen und Defizitrüg­en zu vermeiden. „Solange es keine Regierung gibt, ist es unmöglich, die Vorgaben von Brüssel zu erfüllen“, so der amtierende Wirtschaft­sminister Luis de Guindos. „Wir haben es geschafft, die Strafe für das überhöhte Defizit 2015 zu vermeiden. Der zweite Teil kann der Verlust von Strukturfo­nds für 2017 sein. Dank des De- krets zur Körperscha­ftssteuer und einem verlängert­en Haushalt wollen wir auch diese Sanktion vermeiden“, sagte de Guindos gegenüber der Zeitung „ABC“. Aber die Senkung des Defizits auf 3,1 Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s ist mit einem verlängert­en Haushalt nicht zu bewerkstel­ligen.

De Guindos befürchtet eine Verlangsam­ung des Wirtschaft­swachstums, auch wenn noch alles gut aussieht. „2016 wird für unsere Wirt- schaft brillant sein“, so der Minister: Ein Wachstum von über drei Prozent, eine halbe Million neuer Arbeitsplä­tze, Stabilisie­rung des Immobilien­sektors und Kreditflus­s.

Auf die Frage, ob die Milliarden, die in die Bankensani­erung geflossen sind, zurückkomm­en, ist de Guindos mitleidlos: „Wenn wir den Bankensekt­or nicht saniert hätten, würde die Wirtschaft nicht um drei Prozent wachsen.“Der Steuerzahl­er darf also froh sein.

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