Catarrojo setzt auf Fledermäuse
Natürliche Feinde der Tigermücke und Prozessionsspinnerraupe im Einsatz
Catarroja – ck. Fledermäuse gehörten früher zum Stadtbild und umflogen die Laternen am frühen Abend. Sie vertilgten Insekten und sorgten für einen natürlichen Ausgleich in der Nahrungskette. Angesichts der Bedrohung durch Tigermücken und die Plage von Prozessionsspinnerraupen sollen nun wieder Fledermäuse, die sich längst aufs Land verzogen haben, in Dörfern und Innenstädten angesiedelt werden.
Das Pionierprojekt startet im Süden Valencias, im 27.688 Einwohner zählenden Städtchen Catarroja. Das Rathaus hat Holzkästen installiert, um Kolonien von Fledermäusen einzusetzen. Diese sind ohnehin verbreitet in den benachbarten Reisanbaugebieten der Albufera. Dort lösen sie auf natür- liche Weise das Problem der Reisschädlinge. Die Bauern kommen ohne chemische Pestizide aus.
Fledermäuse brauchen lange, bis sie sich ansiedeln, sind dann aber treue Mitglieder der Gemeinschaft. Die Zeitung „Las Provinci- as“zitiert Toni Rubio, der elf Holzkästen in der Stadt installiert hat. In vier Meter Höhe, damit keine Katze herankommt, und ausgerichtet nach Osten und Südosten. „In einer Nacht können sie 2.000 Mücken und Motten verspeisen“, sagt er. In den Wäldern werden die Kästen eingesetzt, damit sie die Prozessionsspinnerraupe vertilgen.
Der Stadtrat für Planung und Tierschutz, Marti Raga, freut sich, dass Catarroja, was so viel wie roter Boden bedeutet, auf diese nachhaltige Methode setzt und eine Vorreiterrolle in der Gegend einnimmt. Eigentlich belebten sie nur wieder eine alte Tradition, sagte er. Die Gegend war immer mit den kleinen Säugetieren verbunden. Die Fledermaus ist sogar Teil des Stadtwappens.