Viandens neue Maison relais öffnet frühstens 2026
Diese wollte der vorige Gemeinderat mit einem Centre médical im Forum Neugarten unterbringen, erhält nun aber ein eigenes Gebäude
Mit dem neuen Viandener Gemeinderat ging auch ein Wechsel der Prioritäten einher. Während etwa der vorherige Gemeinderat dem Schwimmbad einen geringen Stellenwert zugemessen hatte, kommt der jetzige Gemeinderat seinem Versprechen, das Schwimmbad schnellstmöglich wiederzueröffnen, mit einer Teilöffnung am 15. Juli nach.
Die unterschiedlichen Prioritäten zeigen sich auch bei anderen Projekten. So plant die Gemeinde Vianden bereits seit Jahren, ein eigenes Centre médical und eine größere Maison relais einzurichten. Der vorherige Gemeinderat hatte beschlossen, das obere Geschoss des im letzten Jahr von der Gemeinde erworbenen Forum Neugarten für die Maison relais zu nutzen. Im unteren Geschoss sollte das Centre médical unterkommen. Der neue Gemeinderat kippte diese Idee teilweise.
Centre médical und Supermarkt
Nun soll das Centre médical im oberen Geschoss eingerichtet werden, ein Supermarkt im unteren. Am Mittwoch stimmten die anwesenden Mitglieder bei der Gemeinderatssitzung einstimmig für die Einrichtung einer Apotheke in einem Teil des oberen Geschosses. Die Kosten dafür sollen insgesamt 694.000 Euro betragen.
Ein weiterer Teil des Geschosses soll für Arztpraxen zur Verfügung stehen. „Wir verhandeln mit verschiedenen Ärzten“, sagt Gemeindesekretär Pol Schaus, „noch ist es nichts Konkretes.“Auch ein Blutentnahmezentrum werde Teil des Centre médical, so Schaus. Darüber hinaus gibt es wohl auch von anderer Stelle Interesse – ein Vertrag sei allerdings noch nicht unterschrieben. Die weiteren Kosten für das Centre médical stehen bislang nicht fest.
Neue Maison relais nahe dem Sessellift
Die Maison relais hätte gemäß der Planung des vorigen Gemeinderates im September dieses Jahres eröffnen sollen. Da der jetzige Gemeinderat das Forum Neugarten nun anderweitig nutzen will, verschiebt sich die Eröffnung laut Schaus voraussichtlich auf 2026 oder 2027.
Der neue Standort der vorgesehenen Maison relais befindet sich auf dem Grundstück zwischen dem Sessellift und dem kos
tenlosen Parking Larei. Dem Budget für das neue Gebäude in Höhe von 14,3 Millionen Euro stimmte der Gemeinderat zu.
Die aktuelle Maison relais bietet Platz für 120 Kinder. „Im Moment haben wir 208 Schulkinder in Vianden, weswegen eine neue Maison relais auch nötig ist“, erklärt der Gemeindesekretär. Das Ziel sei, für jedes Kind einen Platz gewährleisten zu können.
Mit dem von Schöffe Henri Majerus errechneten Zuzug von etwa 150 bis 160 neuen Einwohnern in den kommenden zwei Jahren dürfte die Anzahl der Schulkinder noch steigen. „Daher hätte der ursprünglich angedachte Platz im oberen Geschoss des Forum Neugarten künftig ohnehin nicht gereicht“, schätzt Schaus.
Bananen- oder Ypsilonbrücke
Unter den weiteren geplanten Bauprojekten befindet sich auch eine Brücke, mit der die Straßenbauverwaltung die Fahrbarkeit der Radroute PC3 sicherstellen möchte. Sie soll ein immer wieder überschwemmtes
Wegstück am Nordufer der Our in Form einer Banane umgehen. Denn momentan ist der Streckenabschnitt längs des Privatgeländes zwischen der Rue Théodore Bassing und dem Camperpark Vianden bei stärkerem Regen häufiger nicht befahrbar.
Derzeit erwägt die Gemeinde, aus der Banane ein Ypsilon zu machen: Ein zusätzlicher Brückenteil könnte über die Our zur Rue Du Ruisseau am anderen Ufer führen und so die Ufer für Fußgänger und Radfahrer verbinden. 2022 wurden für diese Lösung Gesamtkosten von knapp zwei Millionen Euro angesetzt, von denen die Gemeinde einen Anteil von gut 600.000 Euro übernehmen müsste.
Der jetzige Gemeinderat möchte jedoch vor der Entscheidung über Banane oder Ypsilon eine Untersuchung des Waldstücks am Südufer bis zur Rue Du Ruisseau durchführen lassen, so der Gemeindesekretär. Schließlich solle die Sicherheit der Spaziergänger und Radfahrer nicht durch herabfallende Äste oder Bäume beeinträchtigt werden.