Mehr als eine Passerelle und ein Lift
Das „Lampertsbierger Syndicat“hat Ideen für ein lebenswerteres Viertel
Limpertsberg. Mit dem Fahrrad über den Niklos-Friedhof, durch den Parc Tony Neumann und dann über eine Brücke in den Bambësch: So stellt sich das „Lampertsbierger Syndicat“ein Projekt vor, das seit längerer Zeit in den Köpfen präsent ist.
„Ich bin seit fünf Jahren Präsident des Syndikats. Wir wurden damals beim Schöffenrat vorstellig und haben das Projekt thematisiert. Seitdem ist es aber im Stadium der Studien geblieben“, bemängelt der Präsident des Syndikates, Romain Diederich, im Gespräch mit dem „Luxemburger Wort“.
Vor etwa drei Jahren hatte die Vereinigung ein Projekt vorgestellt: Limpertsberg sollte mit einer Passerelle mit dem Bambësch verbunden werden und gleichzeitig gab es die Idee eines Liftes zwischen Limpertsberg und Rollingergrund. Dieser Vorschlag bekam nun neuen Rückenwind, als der Teilbebauungsplan „Faïencerie“vorgestellt wurde.
Auch Bridel könnte profitieren
Romain Diederich und seine Mitstreiter haben in einem ersten Anliegen natürlich die Interessen ihres Viertels im Sinn. „Der Limpertsberg ist das mit am dichtesten besiedelte Viertel der Hauptstadt. Im Laufe der vergangenen Jahre sind hier immer mehr Grünflächen
verschwunden. Es gibt den Parc Tony Neumann, der aber nicht zentral liegt. Eine große Grünfläche ist der Bambësch. Aber der Zugang ist natürlich nicht einfach, vor allem nicht mit dem Fahrrad.“
Deshalb ist der Erhalt sowie die Erschließung der noch bestehenden Grünflächen mit ihrer Vernetzung ein wichtiges Thema für das Syndikat. So kam dann auch die Idee der Westpiste zustande, die eine solche Verbindung am Westrand des Viertels für Fußgänger und Radfahrer bilden würde.
Diese würde entlang des Liebfrauenfriedhofs führen und dann durch verkehrsberuhigte Straßen bis zum Parc Tony Neumann, über das Gebiet der Universität bis zur Cité jardinière. Dort würde dann die etwa 350 Meter lange Brücke ihren Startpunkt auf Limpertsberger Seite haben. „Das ist der beste Punkt, wegen der Gesamtlänge. Sonst würde das Gefälle der Brücke zu hoch werden“, erklärt Romain Diederich, der viele Jahre als Chef der Landesplanung im Infrastrukturund Mobilitätsministerium arbeitete. Im Bambësch würde die Brücke dann auf Höhe des Parkings – gegenüber der Einfahrt zu den Installationen des Tennisclubs – ankommen.
Auf den Vorwurf, die Passerelle und der Lift seien ein „nice to have“, kein „must have“– also nur ein Vorzeigeprojekt und kein notwendiges
Romain Diederich ist seit fünf Jahren Präsident des „Lampertsbierger Syndicat“. – hat der Geografieprofessor einige Argumente parat: „Bridel hat fahrradtechnisch einen schlechten Zugang zur Hauptstadt. Vom Biergerkräiz her wäre es ein Leichtes, eine Fahrradpiste entlang der Straße zu bauen. Und mit der Brücke wäre man schnell im Zentrum.“
Lift und Passerelle zusammen, nicht alleine
Auch das Projekt auf dem ehemaligen Villeroy-Boch-Gelände, bei dem Wohnraum für 1.860 Menschen entsteht, beschäftigt Diederich: „Das wird ein dicht besiedeltes Viertel. Verkehrstechnisch ist der Standort eine Katastrophe. Es ist nicht verantwortlich, ein solches Viertel ohne verkehrstechnische Maßnahmen zu planen. Deshalb haben wir uns gedacht, dass ein Lift dem Viertel neue nachhaltige Erschließungsmöglichkeiten bietet. Dies wäre dann im Gesamten ein doppelter Mehrwert – unabhängig von Limpertsberg.“
Für das Syndikat ist das Projekt „ein Ganzes, das heißt Passerelle plus Lift – und im Optimalfall auch mit Westpiste“.
Dennoch ist die Idee auch intern nicht unumstritten: „Wir sind uns bewusst, dass wir mit diesem Projekt mehr Menschen in unser Viertel anziehen. Das hat auch schon bei uns im Verein für Diskussionen gesorgt. Natürlich wissen wir auch, wie sich Projekte in
Die Victor-HugoHalle passt nicht mehr ins Viertel, das Gebäude ist nicht schön. Romain Diederich, Syndikatspräsident