Der Rückblicker
Bei uns in der Redaktion bin ich seit mehr als zehn Jahren für den Jahresrückblick zuständig. Das ist das Sonderheft, das dem „Luxemburger Wort“meist am 31. Dezember beiliegt und eine gesammelte Übersicht bietet, welche mehr oder weniger wichtigen Ereignisse in den vergangenen zwölf Monaten stattgefunden haben. Zunächst war die Chronik, wie der Jahresrückblick bei uns mittlerweile heißt, eine Teamarbeit. Die Kollegen aus den Ressorts mussten die Texte und die Fotos liefern und ich kümmerte mich schließlich um die Zusammenstellung der Seiten. Für viele Kollegen war es eine lästige Aufgabe, wie ich schnell merkte. Die Begeisterung, am Ende eines arbeitsreichen
Der Januar ist vorbei und da wird sich auch nichts mehr daran ändern.
Jahres noch einmal Hunderte Zeitungsseiten durchzublättern, hielt sich bei den meisten in Grenzen. Verständlich. So gab es auch keinerlei Widerstand, als ich anbot, die Chronik in Alleinregie zu übernehmen. Seitdem kämpfe ich mich nun alleine durch den NachrichtenDschungel eines Jahres. Arbeitstechnisch habe ich mich so eingeteilt, dass ich versuche, die Ereignisse eines jeden Monats abzuarbeiten, sobald dieser vorbei ist. Das hat allerdings auch schon zu skeptischen Blicken geführt. „Woran arbeitest du?“, meinte so einmal ein Kollege. „Am Jahresrückblick“, antwortete ich wie selbstverständlich. „Aber wir haben doch erst Februar“, entgegnete der Kollege ganz erstaunt. „Ja“, sagte ich, „aber der Januar ist vorbei und da wird sich aller Voraussicht nach auch nichts mehr daran ändern“, so meine leicht sarkastische Antwort. Die Botschaft war jedenfalls angekommen. Meine größte Angst bleibt jedenfalls immer noch, irgendetwas Wichtiges zu vergessen. Das ist leider auch schon mal vorgekommen. Die Details habe ich verdrängt, aber es war irgendein großer Erfolg unserer Radsportlegende Fränk Schleck. Ich hoffe, er verzeiht mir. Aber Sie, liebe Leserinnen und Leser, seien Sie beruhigt. Auch wenn es nicht in der Chronik steht, es ist trotzdem passiert. Yves