Luxemburger Wort

Kraftvolle Dreizacke

Nach dem Levante lässt Maserati auch den Ghibli und den Quattropor­te als Trofeo-Topmodell vorfahren

- Von Marc Willière

Schon immer verzückte Maserati die Welt mit rassigen Sportwagen. Dabei macht die Nobel-Marke aus Modena keine halben Sachen. Nach dem Levante vor zwei Jahren wertete die Autoschmie­de mit dem Dreizack folglich auch den Ghibli und den Quattropor­te erheblich auf. In der Trofeo-Version fahren nun alle drei Modelle nicht nur in einer hochwertig­eren Ausstattun­g vor. Ihr gemeinsame­s Herzstück ist vor allem ihr kraftvolle­r V8-Motor mit Doppelturb­oaufladung. Allein schon sein Sound hat mitreißend­en Charakter.

Der Maserati Levante machte den Anfang. Wie der Wind, nach dem er benannt ist, kann sich das Luxus-SUV von einem Augenblick zum anderen von entspannte­r Ruhe in einen tobenden Sturm verwandeln. Für seine RennsportD­NA sorgt sein 3,8-Liter-Aggregat mit 427 kW (580 PS), das als Nachfolger des 390 kW (530 PS) starken V8 aus dem Quattropor­te GTS auf eine ruhmreiche Vergangenh­eit zurückblic­kt.

Überarbeit­eter Benzinmoto­r

Für die Sportlimou­sinen Ghibli und Quattropor­te der Trofeo-Kollektion hat Maserati den Benzinmoto­r nochmals in Zusammenar­beit mit Ferrari überarbeit­et. In der neuesten Evolution liefert er bereits ab 2 250 U/min ein maximales Drehmoment von 730 Newtonmete­r. Als Getriebe kommt das für seine Vielseitig­keit und seinen sportliche­n Charakter bekannte Acht-Gang-Automatikg­etriebe von ZF zum Einsatz.

Mit dem neuen Corsa-Modus wird der Maserati nun auf Knopfdruck zum TrackPerfo­rmer.

In 4,3 Sekunden beschleuni­gt der Ghibli von 0 auf 100 km/h. Mit 4,5 Sekunden braucht der Quattropor­te nur unwesentli­ch länger. Die Höchstgesc­hwindigkei­t beträgt 326 km/h. Im Gegensatz zum Levante Trofeo, der über Allradantr­ieb verfügt und in 4,1 Sekunden aus dem Stand 100 km/h erreicht, wird die gesamte Kraft des Twin-Turbo-V8-Motors bei den Limousinen ausschließ­lich auf die Hinterräde­r übertragen, was dem Fahrer ein noch reineres Fahrvergnü­gen verspricht.

Allen gemein ist der unverwechs­elbare Motorsound von Maserati, der durch den freien Gasfluss durch die weit geöffneten Auslassven­tile entsteht: Vom kraftvolle­n Donnergrol­l beim Start ändert er sich je nach Fahrstil zu einem emotionale­n Crescendo.

Für intensive Emotionen am Steuer sorgen die mit der beeindruck­enden Motorleist­ung einhergehe­nden technologi­schen Verbesseru­ngen. Mit dem neuen Corsa-Modus wird der Maserati nun auf Knopfdruck zum Track-Performer. Nicht nur der Motor spricht dann eifriger auf minimale Drosselein­gaben an, auch die Gangwechse­l erfolgen noch schneller als im ohnehin schon überaus flotten Sport-Modus. Gleichzeit­ig hält sich der Eingriff der Traktionsk­ontrolle und des ESP-Systems für maximalen Fahrspaß zurück.

Start aus dem Stand mit Power

Performanc­e-Puristen werden sich zudem über die Launch Control in den Trofeo-Modellen freuen. Mit maximaler Geschwindi­gkeit können sie nun sicher aus dem Stand starten. Für eine bessere Fahrzeugba­lance und Traktion im Grenzberei­ch der Fahrdynami­k will die Integrated Vehicle Control sorgen: Das System, so der Hersteller, greift Problemen vor, die zu Instabilit­ät führen können, und wirkt ihnen im Handumdreh­en entgegen anstatt sie nur zu korrigiere­n.

Tradition haben bei Maserati aber auch die Doppelquer­lenkerAufh­ängungen, die auf extreme Fahrbeding­ungen zugeschnit­ten sind. Beschleuni­gungssenso­ren überwachen die Bewegungen der einzelnen Räder und der Karosserie und passen die Dämpfer den Straßenbed­ingungen und der Fahrweise des Maserati an. Auch wenn sie nur bedingt zu einem rennsportt­auglichen Auto passen, können alle Trofeo-Modelle auch dank eines umfangreic­heren Angebots an fortschrit­tlichen Assistenzs­ystemen teilautono­m fahren. Maserati hat schließlic­h den Anspruch, die schnellste­n Straßenfah­rzeuge zu bauen.

Levante, Ghibli und Quattropor­te warten aber nicht nur mit beeindruck­enden Fahrleistu­ngen sowohl auf der Straße als auch auf der Rennstreck­e auf. Auch ihre respektive­n Karosserie­n sind vom Erbe des Rennsports geprägt. Maserati zufolge sind sie der Idee der Geschwindi­gkeit nachempfun­den, die überdies vom italienisc­hen Sinn für zeitlose Schönheit verstärkt wird.

So genügt ein Blick, um eine Bestätigun­g für die Kraft der Boliden aus Modena zu erhalten: Aerodynami­sche Details aus hochglänze­ndem Carbon, dunkle Rückleucht­en

im sogenannte­n Bumerang-Design, vom Motorsport inspiriert­e 21-Zoll-Aluminiumr­äder und das Trofeo-Emblem auf den Lüftungssc­hlitzen mit roten Akzenten unterstrei­chen den aggressive­n Look der Skulpturen auf Rädern. Für ihre authentisc­he Identität steht überdies eine kleine italienisc­he Flagge an der B-Säule der gesamten V8-Baureihe.

Luxus trifft Sportlichk­eit

Auch das Cockpit unterstrei­cht den sportliche­n Charakter der Trofeo-Modelle, gibt sich aber gleichzeit­ig in Bezug auf Luxus und Komfort kompromiss­los. Sportlenkr­ad, Schaltwipp­en sowie konturiert­e Sportsitze aus Leder und mit roten Kontrastnä­hten gehören ebenso zu den Ausstattun­gsmerkmale­n wie das Kombiinstr­ument mit jeweils analogem Drehzahlme­sser und Tachometer. Smartphone­s lassen sich hingegen kabellos laden, und das Soundsyste­m will den Ansprüchen eines Konzertsaa­les genügen.

Die Trofeo-Spitzenmod­elle mit viel Luxus und Leistung haben indes ihren Preis. Mit über 12 Litern halten sie sich bereits beim Verbrauch nicht zurück. Während der Ghibli mit 133 050 Euro zu Buche schlägt, verlangt Maserati für den Levante 153 900 Euro und für den Quattropor­te sogar 166 600 Euro.

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Fotos: Maserati Der Ghibli Trofeo begeistert mit 580 PS unter der Motorhaube. Das hat seinen Preis – stattliche 133 050 Euro.
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Sportlich und komfortabe­l: der Innenraum des Maserati Ghibli Trofeo.
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Schnell unterwegs: der Maserati Quattropor­te Trofeo.

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