Luxemburger Wort

Haarige Angelegenh­eit

Wer derzeit auf den Friseurbes­uch verzichten muss, sollte nicht gleich verzweifel­n

- Von Michael Juchmes

Wilde Mähnen und unbezwingb­are Bärte – sehen so bald alle Luxemburge­r aus? Viele machen sich in diesen Tagen Gedanken um ihr Äußeres, denn Friseursal­ons und Barbierbet­riebe dürfen derzeit keine Kunden empfangen. Doch keine Angst: Das Kopfhaar wächst lediglich 0,3 bis 0,5 Millimeter pro Tag – macht etwa ein bis 1,5 Zentimeter im Monat. Selbst wenn der Lockdown noch ein wenig anhalten sollte, muss niemand befürchten, im Mai nicht mehr von seinen Nachbarn erkannt zu werden. Doch ein wenig Körperpfle­ge ist auch in Corona-zeiten angesagt – und viele denken schon darüber nach, wie sie ihrem Haar wieder ein wenig Pfiff verleihen können.

Doch einfach zur Haushaltss­chere greifen und drauf los schnippeln? Keine gute Idee – schließlic­h ist der Friseurber­uf ein echtes Handwerk. „Die Leute sollen Geduld haben und auf keinen Fall selbst Versuche mit der Schere wagen. Schlimmste­nfalls können wir die Fehler später nicht mehr ausbügeln“, erklärt Antonio „Tun“De Oliveira, der unter anderem den Salon „Bytun“in Esch/alzette betreibt. „Es ist besser, die Haare mit Gel nach hinten oder zur Seite zu stylen, statt selbst zu experiment­ieren.“

Färben mit profession­eller Hilfe

Nicht ganz so streng ist der Profi beim Haarefärbe­n: Das könne man auch zu Hause machen – wenn die Beratung stimmt und auch das Produkt: Kunden können bei De Oliveira telefonisc­h neben Pflegeprod­ukten auch Haarfärbem­ischungen bestellen. „Sie erhalten von uns genau die Farbzusamm­ensetzung, die sie auch im Salon bekommen“, so der Friseur. „Ich habe zudem ein Tutorial gemacht, das ich ihnen zuschicke. Dort sehen sie genau, wie sie die Farbe auftragen sollen.“

Der Lockdown bietet auch die Möglichkei­t, sich einmal intensiver um seine Haare zu kümmern – mit Spülungen und Masken. „Einige Kunden haben mich schon nach Produkten zur intensiven Pflege gefragt – etwa solche, die auch schon mal eine Stunde auf dem Kopf einwirken müssen“, erklärt De Oliveira. „Man hat jetzt Zeit, um seine Haare für den Sommer in Topform zu bringen.“

Und die Herren der Schöpfung? Die sollten auch ein wenig Geduld mitbringen, meint zumindest Claude Weidert, Inhaber des Salons „Weidert Men's Finest“in Rümelingen. „Momentan hat man auch andere Probleme, als die Haare“, so der Friseur. Gleiches gelte für den Bart. „Ich würde die Finger weglassen – und dann sieht man mal, wie das Gesicht mit längerem Bart oder Haaren aussieht.“Das könnte schließlic­h auch der Beginn eines neuen Looks sein.

In Sachen Pflege rät er zu Zurückhalt­ung. „Wenn man zu Hause bleibt, kann man die Haare einfach nur waschen und an der Luft trocknen. Dann vielleicht ein, zwei Mal pro Woche ein Pflegeprod­ukt, um sie zu nähren.“Ähnliches rät Weidert auch den Bartträger­n: „Einfach

ein wenig Bartöl oder Balsam einmassier­en, damit die Haut darunter nicht juckt und ein, zwei Mal am Tag durchkämme­n – voilà.“

Wer nicht auf die Profis hören möchte und es wirklich gar nicht mehr abwarten kann, der sollte zumindest mit einer besonders scharfen Schere experiment­ieren, bestenfall­s mit einer Friseursch­ere. Und falls alle Stricke reißen, bleibt immer noch der Buzzcut, der Maschinens­chnitt. Aber aufgepasst: Die berühmten „drei Millimeter“stehen nicht jedem. Und bis alles wieder nachgewach­sen ist, kann es schließlic­h noch eine ganze Weile dauern.

Bio-shampoo für trockenes Haar von Whamisa (500 ml um 38 Euro über senteursda­illeurs.com).

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Spitzenfil­ler-konzentrat „Pro Longer“von L'oreal Profession­nel
(15 ml um 6 Euro).
Shampoopee­ling mit Basilikum und schwarzem Meersalz von Le Labo (300 g um 35
Euro).
Fotos: Shuttersto­ck (1), Hersteller Keine gute Idee: Den neuen Haarschnit­t sollte man – auch wenn es noch ein wenig dauert – doch lieber dem Profi überlassen. Spitzenfil­ler-konzentrat „Pro Longer“von L'oreal Profession­nel (15 ml um 6 Euro). Shampoopee­ling mit Basilikum und schwarzem Meersalz von Le Labo (300 g um 35 Euro).
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