Luxemburger Wort

„Ich habe keine Angst“

Müllentsor­ger Dan Souvignier ist auch in Krisenzeit­en für die Escher Bürger im Einsatz

- Von Anne Heintz

Esch/alzette. Das Corona-virus hat die Arbeitswel­t auf den Kopf gestellt. Während Tausende Arbeitnehm­er seit Wochen im Homeoffice die Geschäftsa­ktivitäten weiterführ­en, ist für Dan Souvignier aus Esch alles beim Alten geblieben. Der 53-Jährige steht weiterhin jeden Morgen um 5 Uhr auf, um pünktlich seinen Dienst bei der Escher Müllabfuhr anzutreten.

Trotz der Corona-krise sind er und die anderen Mitarbeite­r des Service hygiène der Stadt Esch unentwegt im Einsatz und sorgen für leere Mülltonnen und saubere Straßen. Eine wichtige Dienstleis­tung, die seitens der Stadt Esch wie auch anderer Gemeinden in der Krisenzeit aufrechter­halten wird.

Gewohnter Arbeitsabl­auf

„Seitdem die Menschen durchgehen­d zu Hause sind, fällt mehr Müll in den Haushalten an. Und diesen gilt es regelmäßig zu entsorgen, damit entlang der Straßen keine Müllberge entstehen“, sagt Dan Souvignier.

Seit drei Jahren arbeitet er bei der Hygiene-dienststel­le der Stadt Esch. Fünfmal pro Woche ist er von 6 bis 12 Uhr mit dem Müllwagen quer durch die Südgemeind­e unterwegs und geht seinen Pflichten nach. In den vergangene­n drei Wochen hat sich die Arbeit für Dan Souvignier denn auch nicht weitgehend verändert.

„Die Arbeitsbed­ingungen sind zwar wegen einer möglichen Ansteckung­sgefahr mit dem Virus etwas angepasst worden und es gelten strengere Schutzmaßn­ahmen für mich und meine Kollegen, aber abgesehen davon, hat sich unser Arbeitsall­tag nicht viel verändert“, schildert der Müllentsor­ger.

Die aktuelle Arbeitssit­uation bringe sogar Vorteile mit sich, sagt er. Noch nie zuvor seien in den frühen Morgenstun­den die Straßen in Esch so leer gewesen. „Während wir uns sonst geschickt durch den Berufsverk­ehr schlängeln mussten, haben wir jetzt freie Fahrt“, so Souvignier.

Geringe Einschränk­ungen

Neben dem Tragen von Handschuhe­n und Kopfschutz ist auch eine Atemmaske inzwischen Pflicht für die Müllmänner der Stadt Esch. Und während sie sonst zu dritt in der Fahrerkabi­ne saßen, sitzen sie – um den nötigen Abstand zueinander zu halten – nur noch zu zweit dort. „Einer muss neuerdings hinten auf dem Mitfahrtri­ttbrett am Müllwagen mitfahren“, sagt der 53-Jährige.

Dass er seinen berufliche­n Tätigkeite­n auch in der Krisenzeit nachgehen muss, während sich andere zu Hause in Sicherheit wiegen, stört ihn nicht. „Ich habe keine Angst. Manchmal überkommt mich ein etwas mulmiges Gefühl, aber das ist schnell wieder weg“, so Dan Souvignier.

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Foto: Privat Die Abfallkoll­ekte in Esch funktionie­rt weiter: Dan Souvignier fährt jeden Morgen um 6 Uhr mit dem Müllwagen raus.

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