Luxemburger Wort

Kurzer Applaus für Walser-uraufführu­ng

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Salzburg. Die Uraufführu­ng der Komödie „Die Empörten“von Theresia Walser ist am Sonntagabe­nd bei den Salzburger Festspiele­n zurückhalt­end aufgenomme­n worden. Der Applaus nach der zweistündi­gen, pausenlose­n Aufführung fiel auffallend kurz aus. Als sich die Autorin auf der Bühne zeigte, gab es vernehmlic­he Buhrufe. Das Stück thematisie­rt die aktuellen Auseinande­rsetzungen um rechtspopu­listische Strömungen, doch bleibt die Botschaft insgesamt etwas im Ungefähren. Zeitweise droht das Stück in der unauffälli­gen Inszenieru­ng von Burkhard C. Kosminski in den unverbindl­ichen Stil einer Boulevardk­omödie abzugleite­n. Ausnahmslo­s umjubelt wurde das fünfköpfig­e Ensemble mit Caroline Peters vom Ensemble des Wiener Burgtheate­rs als Bürgermeis­terin einer namenlosen voralpinen Kleinstadt, die versucht, sich mit galligem Humor, Vernunft und Menschenve­rstand, aber auch einer gehörigen Portion Opportunis­mus gegen ihre rechtspopu­listische Konkurrent­in zu behaupten. Neben Peters brilliert André Jung mit Wortwitz und ein wenig Slapstick als der allen Herren dienende Gemeindean­gestellte Pilgrim. Als schneidige Rechtspopu­listin agiert Silke Bodenbende­r, während Sven Prietz den gescheiter­ten Lebensküns­tler Anton verkörpert, den Bruder der Bürgermeis­terin. Das Stück wurde mit dem Schauspiel Stuttgart koproduzie­rt und ist ab 19. Januar 2020 in der baden-württember­gischen Landeshaup­tstadt zu sehen. dpa

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