Der erste Schritt ist gemacht
Die Konsultationen über Aufbau und Betrieb des 5G-mobilfunknetzes in Luxemburg laufen
Luxemburg. Die ganze Welt wartet auf das superschnelle Mobilfunknetz der fünften Generation 5G – Luxemburg startet jetzt durch. Das „Institut luxembourgeois de régulation“(ILR) hat mit sogenannten Konsultationen begonnen, um später verbindliche Bedingungen für Aufbau und Betrieb des 5Gnetzes zu diskutieren. Offiziell heißt es dazu: „Ziel der Konsultationen ist es, die Kriterien festzulegen, nach denen der für die Verwaltung von Funkwellen zuständige Minister die Nutzungsrechte für die Frequenzbänder erteilen kann.“
Das ILR ist die Kontrollbehörde, die hierzulande für die Vergabe der Frequenzen für das 5G-netz zuständig ist. Bei dem jetzt laufenden Austausch geht es um das 700-Megahertz-band und das 3.4 bis 3.8-Gigahertz-band – damit hat die nationale Regulierungsbehörde den Startschuss für den Aufbau des 5G-netzes in Luxemburg gegeben. Die „5G-strategie“der Regierung sieht die Ausschreibung von insgesamt drei Frequenzbändern vor; so wird das 26-Gigahertz-band als letztes erst im nächsten Jahr zum Verhandlungsgegenstand.
An den Konsultationen können die verschiedenen Betreiber – wie etwa Orange, Post und Tango – bis zum 5. Juli teilnehmen. Danach wird das ILR entscheiden, wie viele Betreiber sich am Aufbau des superschnellen Mobilfunknetzes im Großherzogtum beteiligen können. Sollte es mehr interessierte Parteien geben als der Markt – wie von der nationalen Regulierungsbehörde festgelegt – hergibt, geht es in die nächste Runde des Auswahlverfahrens.
„Eine endgültige Entscheidung wurde für die nächsten Schritte noch nicht getroffen“, sagt Pierre Goerens von der Medien- und Kommunikationsabteilung der Regierung. Zur Diskussion stehen entweder eine Versteigerung wie in Deutschland oder ein sogenannter „Beauty Contest“, bei dem das Gesamtangebot der Betreiber ausschlaggebend ist. Letzteres wird nach derzeitigem Stand präferiert.
Sicherheit im Fokus
Eigentlich hätten die Konsultationen schon Ende März/anfang April beginnen sollen. Die Verspätung hat nichts mit den Sicherheitsbedenken zu tun, die derzeit weltweit im Zusammenhang mit den chinesischen Netzausrüstern, dem Telekommunikationsgiganten Huawei insbesondere, diskutiert werden, wie Pierre Goerens erklärt. „Unsere Position gegenüber Huawei hat sich nicht verändert.“Premier- und Telekommunikationsminister Xavier Bettel (DP) hatte gesagt, die Regierung verfüge nicht über genügend bestätigte Fakten, um Technologien „Made in China“auszuschließen.
Das will nicht heißen, dass die Regierung sich nicht mit diesen Sicherheitsbedenken auseinandersetzt – darauf weist Pierre Goerens hin. Im Gespräch mit dem „Luxemburger Wort“hatte Eric Krier von der Medien- und Kommunikationsabteilung der Regierung auch gesagt, dass derzeit Diskussionen über die Sicherheitsanforderungen des 5G-netzes mit den zukünftigen Betreibern stattfinden.