Belastungsprobe für Österreichs Regierung
Wien. Österreichs rechtskonservativer Regierung droht ihre bisher schwerste Belastungsprobe. Vizekanzler und FPÖ-Chef HeinzChristian Strache soll nach Angaben von „Spiegel“und „Süddeutscher Zeitung“vor der Parlamentswahl 2017 bereit gewesen sein, einer angeblichen russischen Oligarchin als Gegenleistung für Wahlkampfhilfe öffentliche Aufträge zuzuschanzen. Dies gehe aus heimlich erstellten Videoaufnahmen hervor, die den beiden Medien zugespielt worden seien. Darauf sei zu sehen, wie die Runde bei einem Treffen am 24. Juli 2017 auf der Ferieninsel Ibiza auch die Möglichkeit einer Übernahme der einflussreichen „Kronen Zeitung“durch die Frau auslote, heißt es. Bei dem Treffen habe es sich offenbar um eine Falle gehandelt, so die „Süddeutsche“. Die Österreichische Volkspartei (ÖVP) und die rechte Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) bilden seit Dezember 2017 eine Koalition. Zum Zeitpunkt des Treffens war das Bündnis aus der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) und ÖVP gerade zerbrochen. Schon in den vergangenen Monaten gab es immer wieder Unstimmigkeiten, zuletzt über das Verhältnis der FPÖ zu den ausländerfeindlichen Identitären. Die oppositionellen Neos forderten Neuwahlen. „Das ist unfassbar. Das ist das Korrupteste und Widerlichste, was ich gesehen habe“, sagte Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger. dpa