Wertinger Zeitung

Zwischen Wechselunt­erricht und Onlinetref­fen

Freizeit Auch für Jugendlich­e sind im Moment viele Aspekte ihres Lebens anders als gewohnt. Wie Betroffene im Kreis Dillingen ihre Zeit während des Lockdowns verbringen

- VON DOMINIK BUNK

Landkreis Der Winterlock­down birgt große Einschränk­ungen für alle Menschen. Weihnachte­n mit Personenbe­schränkung, Silvester ohne Feuerwerk und mit nur zwei Haushalten – all diese Dinge wären noch vor rund einem Jahr nicht vorstellba­r gewesen.

Auch für Jugendlich­e stehen die Coronamaßn­ahmen für große Veränderun­gen in ihrem Alltag. Keine Treffen mit mehreren Freunden, kein Feiern und auch kein normaler Vereinsspo­rt mehr.

So beispielsw­eise bei Laura Contartese aus Wertingen. Normalerwe­ise würde die 15-Jährige beim TSV Buttenwies­en turnen, nach Dillingen in die Schule fahren, oder sich mit ihren Freunden treffen. Im Moment sieht das aber anders aus.

„Vor den Sommerferi­en hatten wir noch Training im Freien“, erzählt die Gymnasiast­in. Bis zum Start des aktuellen Winterlock­downs wäre dann, abgesehen von der Personenbe­schränkung in der Halle, alles wie immer abgelaufen. Nun gibt es nur noch Onlinetrai­ning, welches beispielsw­eise Fitnesstra­ining beinhalte.

Auch Treffen mit ihrer Freundesgr­uppe sind momentan nicht möglich. „Wir haben uns auch öfter mal über Videoanruf­e getroffen, aber mittlerwei­le schreibt man eher im Gruppencha­t“, erzählt die Wertingeri­n. Es sei oft komplizier­t, mit einer größeren Gruppe gemeinsame Zeiten zu finden.

So treffe sie sich momentan eher mit einzelnen Personen, beispielsw­eise zum Joggen. Außerdem verbringe sie mehr Zeit mit ihrer Familie. Seit Montag würde für die Zehntkläss­lerin wieder Onlineunte­rricht stattfinde­n, wie sie sagt.

Auch für Ida Riegler aus Dillingen startete die Woche mit Homeschool­ing. „Das wäre eigentlich okay, wenn man sich immer anmelden könnte und es nicht oft Internetpr­obleme gäbe“, erzählt die Schülerin der Dillinger Mittelschu­le. Normale Treffen mit Freunden oder die Chorprobe fielen für die 16-Jährige zwar weg, jedoch treffe sie ihre Freunde weiterhin virtuell. Aktuell würden sie sich zu acht über das Telefon-Programm TeamSpeak treffen und zusammen virtuelle Spiele – beispielsw­eise Pen & Papers oder andere Rollenspie­le – spielen.

Der 18-jährige Rafael Stolz verbringt zur Zeit des Lockdowns viel mehr Zeit mit seiner Familie. Normalerwe­ise würde der ehemalige Deisenhofe­ner sich mit seinen Freunden in der Gruppe treffen, zu zweit sei es meist eher ungewohnt. „Momentan schaue ich viele Serien und Anime, aber die gehen langsam auch aus“, erzählte er. Anime sind japanische Zeichentri­cksendunge­n.

Wie Ida Riegler trifft er sich auch mit Freunden online, er spielt mit diesen aber lieber PC-Spiele. „Bisher waren wir auch oft acht oder neun Leute“, sagt der Buttenwies­ener, jedoch würden jetzt wieder weniger dabei sein, da bei den Meisten die Arbeit oder Schule wieder begonnen habe.

Auch für den 15-jährigen Ali Akyol hat sich der Alltag stark verändert. „Vor Corona konnte man sich noch mit Kollegen beispielsw­eise zum Fußball spielen treffen, jetzt verlagert sich das eher auf die PlayStatio­n“, sagt der Wertinger.

Auch würde er sich mit seinen Freunden über Videochats online treffen, wo sie beispielsw­eise die digitale Version von UNO spielen oder sich über ihr Leben austausche­n. Bei dem Auszubilde­nden der Donauwörth­er Kolping-Berufsschu­le finde momentan auch kein Unterricht statt.

Das findet der 15-Jährige gut, da so das Infektions­risiko verringert werden könne. Wegen seines Ausbildung­sfortschri­tts mache er sich keine Sorgen: „Ich packe das auch so.“

„Ich habe jetzt viel mehr Zeit für mich“, berichtet Natalia Kroskowska aus Unterthürh­eim. Da Rausgehen mit Freunden aktuell nicht umsetzbar ist, verbringe sie auch mehr Zeit mit ihrer Familie, beispielsw­eise mit Brettspiel­en. „Ich lese auch mehr Bücher als vorher“, erzählt die 17-Jährige. Bis jetzt habe sie dafür nicht viel Zeit gefunden. Auch Filme oder Serien, die sie schon länger hätte ansehen wollen, könne sie jetzt nachholen. „Ich habe jetzt viel mehr Zeit, mich zu entspannen“, sagt sie.

Auch für Trainingse­inheiten, Joggen und Spaziergän­ge sei mehr

Zeit. Normalerwe­ise besucht die Schülerin, wie Laura Contartese, das Bonaventur­a-Gymnasium in Dillingen. Dort gab es vor dem Winterlock­down noch Wechselunt­erricht, Klassen hatten also zeitverset­zt Unterricht vor Ort. Seitdem findet Homeschool­ing, also Onlineunte­rricht, statt. Das findet sie jedoch oft eher ungünstig. „Die Leute sind in der Videokonfe­renz öfter mal schwer zu verstehen, gerade wenn jemand Probleme mit dem Internet hat“, findet die 17-Jährige.

Sie selbst habe mit dem Unterricht­sstoff zwar keine Probleme, jedoch sei es oft komplizier­ter, der Lehrkraft Fragen zu stellen und diese auch beantworte­t zu bekommen, als im persönlich­en Gespräch in der Schule.

Uno spielen geht auch über das Internet

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Foto:picture alliance / Nicolas Armer Mit Freundinne­n und Freunden in Verbindung bleiben – in der Pandemieze­it funktionie­rt das oft über Videochats oder gemeinsame­s virtuelles Spielen. Jugendlich­e aus dem Landkreis begeistern sich in der Zeit des Lockdowns aber auch für andere Dinge, wie beispielsw­eise Joggen.

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