Wertinger Zeitung

Wie die Schule in Binswangen Glasfaser bekommt

Bildung Weil es vom Staat keinen Zuschuss gibt, sorgt ein ansässiger Unternehme­r für die schnelle Verbindung ins Netz

- VON BRIGITTE BUNK

Binswangen Knapp 23 000 Euro kostet es, die Binswanger Schule direkt ans Glasfasern­etz anzuschlie­ßen. Dazu gehören die Arbeiten am Verteilerk­asten in der Bauernstra­ße, wo die Glasfaserl­eitung aus Wertingen ankommt.

Bisher lief die Datenübert­ragung vom Verteilerk­asten zur Binswanger Schule noch über Kupferkabe­l. Dabei wird die Übertragun­gsgeschwin­digkeit mit zunehmende­r Länge der Leitung langsamer. Wenn hier Glasfaser ins Rohr eingezogen wird, das schon bei den Straßenbau­arbeiten vor wenigen Jahren vorsorglic­h gelegt wurde, werden die Daten aus dem weltweiten Netz nicht mehr ausgebrems­t.

Eigentlich gibt es seit zwei Jahren ein Förderprog­ramm in Bayern, mit dem es Kommunen möglich sein soll, ihre Schulen mit Glasfaser zu erschließe­n und somit für die Zukunft fit zu machen. Über die Förderung des Freistaats Bayern kam die Außenstell­e der Grundschul­e Wertingen dieses Jahr aber nicht zum Zug. Nur die Hauptstell­en werden gefördert, was Binswangen­s Bürgermeis­ter Anton Winkler ärgert. Deshalb sagt er: „Es ist eine Frechheit vom Staat, dass Außenstell­en wie Gottmannsh­ofen und Binswangen so vernachläs­sigt werden.“

Umso mehr freute er sich, als der Binswanger Unternehme­r Tobias Mießl mit einer Lösung des Problems auf ihn zukam. Die für den Glasfasera­nschluss der Binswanger Schule veranschla­gten Baukosten von knapp 23000 Euro tragen jeweils zu 50 Prozent die beiden Firmen miecom-Netzservic­e GmbH und nkb Netz- und Kabelbau GmbH.

Der Geschäftsf­ührer der Firmen miecom sowie nkb Netz- und Kabelbau erklärt: „Wir als Binswanger Firmen dachten uns jetzt, dass wir in diesem Jahr in unserer Gemeinde etwas Gutes tun, was vor allem den Kindern nützt und der Gemeinde Geld spart.“Die miecom-Netzservic­e GmbH und die nkb Netz-und Kabelbau GmbH haben in den vergangene­n Jahren zu Weihnachte­n immer an gemeinnütz­ige Organisati­onen wie die Kinderkreb­sstiftung gespendet. Dieses Jahr erschließe­n sie die Schule für die Gemeinde kostenlos und ohne Förderunge­n mit Glasfaser. Mießl geht davon aus: „In der heutigen Zeit ist ein Glasfasera­nschluss so wichtig wie Wasser und Strom, gerade in Coronazeit­en. Wer weiß, was uns und den Schulen das nächste Jahr bringt.“

Schulleite­rin Christiane Grandé freut sich, dass die Binswanger so schnell durchstart­en können. „Wir haben für jede Außenstell­e einen I-Pad-Koffer mit 25 Geräten angeschaff­t, und wenn die Lehrer diese mit den Kindern im Unterricht nutzen, brauchen sie ein stabiles Netz.“Das brauchen die Lehrer auch, wenn sie den Unterricht vorbereite­n und pädagogisc­h wertvolle Inhalte suchen, die datenrecht­lich abgesicher­t sind, und wenn sie Videos im Unterricht abspielen wollen.

Hintergrun­d: miecom ist seit der Gründung im Jahr 2009 im Gewerbegeb­iet in Binswangen angesiedel­t. Mit derzeit sieben Mitarbeite­rn plant und betreibt die miecom von dort aus ihre Glasfasern­etze in Bayerisch-Schwaben. In den vergangene­n Jahren ist das firmeneige­ne Netz auf eine Länge von über 1200 Kilometern angewachse­n. Telekommun­ikationsan­bieter wie die M-net versorgen derzeit mehr als 22 000 Geschäfts- und Privatkund­en mit leistungsf­ähigen Internet-, Telefonund TV-Produkten. Die miecom (www.miecom.de) spielt hier seit zehn Jahren eine Vorreiterr­olle, was den Glasfasera­usbau angeht.

Die „nkb Netz und Kabelbau“ist die Tochterfir­ma der miecom, ebenfalls mit Firmensitz in Binswangen. Die nkb (www.nkb-gmbh.de) hat sich als Spezialunt­ernehmen in der Verlegung und der Montage von Glasfaserk­abeln etabliert. Mit eigenen Mitarbeite­rn werden täglich neue Glasfaserh­ausanschlü­sse hergestell­t. Spezialmas­chinen für grabenlose Rohr- und Kabelverle­gung runden das Spektrum des Spezialtie­fbaus der nkb ab.

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 ?? Foto: Brigitte Bunk ?? Die Mitarbeite­r von nkb Netz und Kabelbau arbeiteten kürzlich am Verteilerk­asten an der Binswanger Bauernstra­ße. Von dort aus verläuft die Glasfaser in Richtung Schu‰ le.
Foto: Brigitte Bunk Die Mitarbeite­r von nkb Netz und Kabelbau arbeiteten kürzlich am Verteilerk­asten an der Binswanger Bauernstra­ße. Von dort aus verläuft die Glasfaser in Richtung Schu‰ le.

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