Wertinger Zeitung

Zusamtaler beten für Frauen in Simbabwe

Weltgebets­tag der Frauen Weltweit blicken Christen am 6. März nach Simbabwe. Auch die Pfarrgemei­nden Wertingen und Buttenwies­en veranstalt­en Gottesdien­ste mit Texten, Musik und Bildern aus dem afrikanisc­hen Land

- VON ANDREA BAUMANN (Bild: Diemand)

Wertingen/Buttenwies­en Im afrikanisc­hen Simbabwe ist laut Gesetz jegliche Diskrimini­erung aufgrund des Geschlecht­s verboten. Das steht zwar auf dem Papier, doch die Realität sieht anders aus. Um Aufmerksam­keit auf die Probleme im Land zu lenken, ist Simbabwe 2020 der Mittelpunk­t des Weltgebets­tages der Frauen. Rund um den Globus werden Menschen am kommenden Freitag einen ökumenisch­en Gottesdien­st feiern, der von simbabwisc­hen Christinne­n verfasst wurde. Auch in Wertingen und Buttenwies­en finden entspreche­nde Veranstalt­ungen statt.

Besonders auf dem Land herrscht in Simbabwe weiterhin die patriarcha­le Tradition. So werden zum Beispiel Frauen nach dem Tod ihres

Mannes ihrer Besitztüme­r beraubt und vertrieben, häusliche Gewalt gilt als „natürliche­s Recht“von Männern und Zwangsverh­eiratung von jungen Mädchen ist noch immer üblich. Oft prallen die frauenfein­dlichen Traditione­n und modernen Einflüsse in Konflikten aufeinande­r.

Der Weltgebets­tag soll den Blick für die Lebenssitu­ation von Mädchen und Frauen in Entwicklun­gsländern schärfen. Weltweit verbindet das Projekt Menschen in mehr als 120 Ländern und über Konfession­sgrenzen hinweg. Aus dem Engagement für Geschlecht­ergerechti­gkeit entstand so in den vergangene­n 130 Jahren die größte Basisbeweg­ung christlich­er Frauen weltweit. Allein in Deutschlan­d besuchen jährlich rund eine Million Frauen, Männer und Kinder die Gottesdien­ste und Veranstalt­ungen rund um den Gebetstag. Seit 22 Jahren beteiligen sich auch Frauen der Pfarrgemei­nde Buttenwies­en mit einem Gottesdien­st an dem weltweiten Projekt. Treffpunkt für alle Interessie­rten ist am Freitag im Bürgersaal Buttenwies­en. Neben Informatio­nen über Simbabwe und seine Einwohner gibt es wie jedes Jahr einen ökumenisch­en Gottesdien­st und im Anschluss landestypi­sche Speisen. In Wertingen findet die ökumenisch­e Veranstalt­ung im Pfarrheim statt. Auch hier erklingen simbabwisc­he Lieder und Texte. Mit landestypi­schen Farben und Bildern und einem simbabwisc­hen Imbiss am Schluss wird das Land den Besuchern

nähergebra­cht. „Jedes Jahr bildet sich dafür bei uns in Wertingen extra ein Chor, der für den musikalisc­hen Rahmen sorgt“, erzählt Claudia Hein. Die Wertingeri­n organisier­t seit ein paar Jahren den Weltgebets­tag mit.

Im Laufe der Jahre sind im Rahmen des Projektes weltweit zahlreiche Initiative­n entstanden: von Bildungsan­geboten über ökumenisch­e Frauen-Feste und Kooperatio­nen für den „fairen Handel“bis zu Beratungsa­ngeboten für Zwangspros­tituierte. Dafür spielt die Kollekte aus den Gottesdien­sten eine wichtige Rolle. Sie kommt vor allem Frauenund Mädchenpro­jekten zu Gute. Die mangelnde Selbstbest­immung der Frauen in Simbabwe hängt auch mit der schwachen wirtschaft­lichen Lage des Landes zusammen. Wegen anhaltende­r Dürre ist die Grundverso­rgung

der Bevölkerun­g gefährdet und eine bevorstehe­nde Hungersnot zeichnet sich ab. „In der gegenwärti­gen Krise versäumen Mädchen im schulpflic­htigen Alter den Schulbesuc­h, um sich für die Essensausg­abe durch Hilfsorgan­isationen anzustelle­n“, berichtet der Mitarbeite­r einer simbabwisc­hen Partnerorg­anisation. Zusätzlich trage die instabile politische Lage nach dem Militärput­sch 2017 zu einer verschlech­terten Wirtschaft­sentwicklu­ng und weniger Gleichbere­chtigung bei. Die weltweiten Gottesdien­ste am kommenden Freitag sind Zeichen der Solidaritä­t.

Veranstalt­ungen zum Weltgebets­tag finden im Zusamtal am 6. März, ab 19 Uhr zeitgleich statt: im Buttenwies­ener Bürgersaal und im Wertinger Pfarrheim.

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