Wertinger Zeitung

Diese Wertinger Stadträte ziehen sich zurück

Kommunalwa­hl Sechs bekannte Wertinger Gesichter stehen für die kommende Wahl nicht mehr zur Verfügung. In Erinnerung bleiben werden sie alle aus unterschie­dlichen Gründen

- VON BENJAMIN REIF

Wertingen Sechs Jahre lang haben die 20 Stadträte im Wertinger Rathaus debattiert. Oft sachlich und im Ton freundscha­ftlich. Manchmal jedoch auch regelrecht feindselig, sodass sich tiefe Gräben aufzeigten zwischen den Fraktionen.

20 gewählte Vertreter der Wertinger Bürger finden sich meist einmal im Monat im Festsaal des Rathauses zusammen, um über die Themen der Stadt zu diskutiere­n und dann Entscheidu­ngen zu treffen. Fünf Männer und eine Frau kandidiere­n für die kommende Wahl am 15. März nicht mehr: Cilli Wiedemann (CSW), Helmut Sporer (CSU), Franz Bürger (CSU), Rudolf Vogler (CSW), Herbert Nuber (Freie Wähler) und Ludwig Klingler (Grüne).

Mit Sporer und Nuber ziehen sich die beiden Stadträte aus der Kommunalpo­litik zurück, die in der jüngeren Vergangenh­eit für den größten Eklat im Stadtrat gesorgt hatten. Sporer prozessier­te 2018 gegen ein Bauvorhabe­n von Nubers Familie – seiner Ansicht nach wurde dabei eine Grünfläche der Stadt unzulässig beeinträch­tigt. Nuber selbst äußerte sich gegenüber unserer Zeitung nicht. Sporer befragte in einer späteren Stadtratss­itzung zu diesem Thema und der Rolle der Stadtverwa­ltung ausgiebig Bürgermeis­ter Willy Lehmeier. Eine echte Klärung des Sachverhal­ts oder versöhnlic­he Worte am Ende der Diskussion fanden nicht statt. Während große Teile der CSU hinter Sporer standen, reagierte der Rest des Stadtrates unisono mit Unverständ­nis. Mehrere Stadträte berichtete­n unserer Zeitung später, die Angelegenh­eit habe die Stimmung im Gremium sehr geAbseits dieses Themas brachten sich Nuber als auch Sporer regelmäßig ernsthaft und sachorient­iert in Diskussion­en ein.

Mit Franz Bürger zieht sich der ungeschlag­ene „Stimmenkön­ig“aus der Wertinger Lokalpolit­ik zurück. Bürger übernahm den Vorsitz des Rechnungsp­rüfungsaus­schusses, in dem die Handhabung der städtische­n Gelder kontrollie­rt wird. Außerdem saß er im Bauausschu­ss. Bürger, der seit 2002 im Stadtrat sitzt, ist der vielleicht engagierte­ste Stadtrat der Zusamstadt. Kaum ein Thema, zu dem der Landwirt nicht eine Nachfrage oder einen Kommentar hatte, meistens streng an der Sache oriendrück­t. tiert. Er gilt unter Stadträten als „Brückenbau­er“, der bestens vernetzt ist, quer über Parteigren­zen hinweg.

Von der Christlich­en Wählergeme­inschaft CSW treten die beiden Räte Cilli Wiedemann und Rudolf Vogler nicht mehr an. Die Hohenreich­enerin Wiedemann kam 2008 in den Stadtrat, Vogler 2014, zuvor war er Ortssprech­er von Hirschbach. Wiedemann war Mitglied des Bauausschu­sses, in dem sie sich immer wieder für die Belange von Kindern einsetzte, etwa bei der Planung des neuen Kindergart­ens oder der Bushaltest­elle in Rieblingen. Rudolf Vogler war einer der stillsten Vertreter im Stadtrat. Lediglich bei der Diskussion um die Windkraft-Standorte brachte er sich leidenscha­ftlich in die Diskussion ein, um die Auflösung der Vorzugsflä­chen für Windkraft auf dem Wertinger Stadtgebie­t durchzuset­zen, womit die CSU und CSW letztendli­ch auch Erfolg hatten.

Sehr zum Unmut Ludwig Klinglers, der den Stadtrat als einer der dienstälte­sten in diesem Jahr verlassen wird. 24 Jahre lang stritt der Grünen-Lokalpolit­iker Klingler für mehr Achtsamkei­t für die Natur und einen Wertinger Beitrag zum Klimaschut­z. Genau wie Franz Bürger meldete er sich zu sehr vielen Themen zu Wort, um in der Sache hart, im Tonfall jedoch stets fair zu diskutiere­n.

 ?? Archivfoto­s: Reif, Stoll, Fiebig, Schoen, Wandschnei­der ?? 20 Stadträte kommen monatlich im Wertinger Rathaus zusammen, um über die Belange der Stadt zu entscheide­n. Sicher ist schon jetzt: Das Gremium wird ohne einige bekannte Gesichter auskommen müssen.
Archivfoto­s: Reif, Stoll, Fiebig, Schoen, Wandschnei­der 20 Stadträte kommen monatlich im Wertinger Rathaus zusammen, um über die Belange der Stadt zu entscheide­n. Sicher ist schon jetzt: Das Gremium wird ohne einige bekannte Gesichter auskommen müssen.
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Franz Bürger
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Herbert Nuber
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Ludwig Klingler
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Rudolf Vogler
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Helmut Sporer
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Cilli Wiedemann

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