Die Auswahl der neuen Zoo-Elefanten läuft
Tiere Das zuständige Gremium der europäischen Zoos hat getagt. Jetzt warten alle auf seine Empfehlung. Sollten zwei ältere Weibchen aus Berlin nach Augsburg kommen, ist eine Neuerung aus Sicherheitsgründen besonders wichtig
Augsburg Im Augsburger Zoo wartet man täglich auf eine wichtige Nachricht: Woher werden weitere Elefanten kommen, wenn die neue Anlage in Betrieb geht? Das zuständige Auswahlgremium der europäischen Zoos hat kürzlich getagt. Augsburgs Zookurator Thomas Lipp sagt: „Wir würden jetzt gerne wissen, was Sache ist.“
Die verschiedenen Tierarten in europäischen Zoos werden über gemeinsame Europäische Erhaltungszuchtprogramme (EEP) koordiniert. Einerseits geht es darum, den Genpool von Arten zu sichern, die vom Aussterben bedroht sind. Eine andere Aufgabe ist es, den Austausch zwischen den beteiligten Züchtern zu organisieren und neue passende Tiergruppen für Zoos zusammenzustellen. Dazu werden jedes Jahr „Empfehlungen“ausgesprochen, die dann von den Zoos umgesetzt werden. Lipp zufolge hat in der vergangenen Woche das zuständige EEP-Komitee für die Asiatischen Elefanten getagt. Er geht davon aus, dass dort auch die neuen Elefanten für Augsburg ein Thema waren.
Nach allem, was bislang bekannt ist, soll in Augsburg eine neue Gruppe von weiblichen Elefanten aufgebaut werden. Die beiden betagten Elefanten-Damen Targa und Burma im Zoo werden dann wohl Gesellschaft von zwei weiteren älteren Weibchen bekommen. Wie Zoodirektorin Barbara Jantschke kürzlich erläuterte, sollen die Neuzugänge im Zuge eines größeren Ringtauschs kommen. Denn der Tierpark Berlin muss seine gesamte Gruppe abgeben, weil auch dort ein neues Gehege gebaut werden soll. Zu den Berliner Dickhäutern gehören die beiden älteren Weibchen Frosja und Louise. Sie sind miteinander befreundet. Und weil solche sozialen Bindungen bei Elefanten eine sehr wichtige Rolle spielen, gibt es Spekulationen, dass diese beiden Tiere zusammen nach Augsburg kommen könnten. Auf Anfrage unserer Zeitung wird jedoch im Zoo Augsburg und im Tierpark Berlin unisono betont, es sei noch nichts entschieden. Kurator Lipp sagt, „Wir warten täglich auf die Nachricht des EEP-Art-Komitees.“
Sollten tatsächlich Frosja und Louise kommen, ist eine Neuerung im Augsburger Zoo besonders wichtig. Denn Frosja soll laut Medienberichten in Berlin schon mal aggressiv geworden sein und einen Pfleger leicht verletzt haben.
Im neuen Augsburger Gehege werden die Elefanten künftig nicht mehr so eng mit ihren Pflegern zusammenkommen. Sie werden im sogenannten „geschützten Kontakt“gehalten, so wie es in modernen Zooanlagen inzwischen üblich ist. Weil die Elefanten nur durch Gitterbarrieren hindurch betreut werden, bietet das mehr Sicherheit für die Pfleger, die Tiere sollen damit auch ein besseres Gruppenverhalten entwickeln.