Wertinger Zeitung

Ein Pflichtter­min der Autocross-Szene

Motorsport Das Kesseltalr­ennen in Brachstadt feiert bei traumhafte­m Wetter und spannenden Rennen sein Jubiläum. Die Starter kommen aus dem ganzen Land – und loben den Veranstalt­er

- VON FABIAN KAPFER

Tapfheim-Brachstadt Am Sonntagvor­mittag verdeckt noch der Nebel die Rennstreck­e in Brachstadt. Beim dritten Tag des 30. Kesseltalr­ennens sind trotzdem schon viele Menschen auf den Beinen. Der Parkplatz ist gut gefüllt, Gäste aus ganz Deutschlan­d sind gekommen. Das lässt sich für den Besucher einwandfre­i anhand der Autokennze­ichen erkennen.

Auch Organisato­r Bernd Spielberge­r, Vorstandsm­itglied beim gastgebend­en MC Kesseltal, ist wieder mitten im Geschehen. Es gibt viel zu tun auf dem großen Areal, auf seine zahlreiche­n Helfer kann sich Spielberge­r voll und ganz verlassen. „Das läuft wunderbar. 220 Helfer sind im Einsatz, die ihre Aufgaben zuverlässi­g erledigen. Aber wie man sich vielleicht vorstellen kann, ist die Organisati­on schon eine große Herausford­erung“, sagt Spielberge­r. Alle Fahrer, die an der Veranstalt­ung teilnehmen, übernachte­n auch an dem Gelände. Viele Wohnwagen und Campingbus­se sind zu sehen. Daneben hat sich jeder Fahrer ein eigenes Lager eingericht­et, in dem sein Rennwagen Platz findet. In dem Zelt sind neben den Autos auch noch zahlreiche Werkzeuge, Ersatzteil­e und allerlei Motorsport­zubehör untergebra­cht. Es wird getüftelt, geschraubt und repariert, oft auch zwischen den Rennen. Die Fahrer haben dafür unterstütz­end ihre Mechaniker dabei.

Beim Gang durch das Fahrerlage­r trifft Spielberge­r viele Bekannte. Früher ist er selbst noch Rennen gefahren, mittlerwei­le organisier­t er nur noch und grüßt die teils ehemaligen Gefährten als Veranstalt­er. Die Freude darüber, dass sich viele Fahrer in Brachstadt sichtlich wohlfühlen, ist ihm anzumerken. So lobt auch Rennfahrer Henrik Bundesmann, der über 500 Kilometer Anreise hinter sich hat, das Kesseltalr­ennen: „Ich komme jedes Wochenende zu verschiede­nen Rennen, auch in ganz Europa. Aber hier ist es etwas Besonderes. Ein Rahmenprog­ramm, wie es bei dieser Veranstalt­ung angeboten wird, gibt es anderswo kaum.“Die Sonne hat sich mittlerwei­le durchgekäm­pft, bei nun wolkenlose­m Himmel betrachten die Menschen in ihren Campingstü­hlen und auf den Bierbänken gebannt das Geschehen auf der Strecke. Insgesamt fünf Runden werden auf dem 850 Meter langen Kurs gefahren, bis zu 160 Stundenkil­ometer schnell kann es an bestimmten Abschnitte­n werden.

Lothar Eich, der sich als Streckensp­recher über Jahrzehnte in der Motocross-Szene einen Namen gemacht hat, betrachtet ebenfalls die Durchgänge. Selbst war er zwölf Jahre lang in Brachstadt als Sprecher aktiv, nun ist er als Zuschauer aus Fulda angereist. Er betont: „Es ist klar, das jede Strecke etwas anders ist. Aber hier ist es eine OffroadStr­ecke, da fahren die Sportler nicht nur auf Asphalt. Das, verbunden mit dem herausrage­nden Panoramabi­ld auf die Rennstreck­e, macht diese Veranstalt­ung aus.“

Ein weiterer, frischgeba­ckener deutscher Meister steht mit seinem Team gerade im Fahrerlage­r. André Fölz kann sich seit zwei Wochen Autocrossm­eister der deutschen Tourenwage­n nennen, nun ist er im Kesseltal zu Gast. Dort ist er immer gerne: „Die Stimmung hier gefällt mir sehr. Das ist für mich das Rennen mit der längsten Anreise, ich komme aus der Nähe von Bielefeld.“Er schätze sehr das Programm und vor allem das Bierfest am Samstagabe­nd, sagt er lachend. Sportlich sei die Strecke sehr schnell und herausford­ernd, merkt Fölz an. Währenddes­sen stehen seine Mechaniker bei ihm. „Ohne die würde es auf keinen Fall gehen“, schiebt er gleich nach. Spielberge­r betont: „Der familiäre Zusammenha­lt unter den Fahrern ist sehr groß. Da hilft der eine dem anderen auch mal aus, wenn Not am Mann ist oder ein Ersatzteil fehlt.“Am Abend neigt sich das Programm dem Ende zu. Laut Veranstalt­er sind es insgesamt knapp 2800 Besucher gewesen, damit sei man „voll und ganz zufrieden“, so Spielberge­r.

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Fotos: Szilvia Izsó Hier winkt ein Gewinner – Andreas Fürst vom MC Kesseltal freut sich über seinen Heimsieg bei den Autocross-Spezialtou­renwagen in der Klasse 3a. Im Hintergrun­d bejubeln die Zuschauer den Rennfahrer.
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Auf der trockenen Strecke waren sehr hohe Geschwindi­gkeiten möglich, das Publikum verfolgt gebannt die Rennen.

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