Er hat Emersacker geprägt
Nachruf Der frühere zweite Bürgermeister und Kirchenpfleger Friedolin Fischer ist gestorben. Welche großen Verdienste er hat
Emersacker Sein ganzes Leben hat Friedolin Fischer in den Dienst der Vereine und der Gemeinde gestellt. Nun ist der frühere zweite Bürgermeister und langjährige Kirchenpfleger von Emersacker im Alter von 78 Jahren gestorben. Mit seinem Namen verbinden sich viele Errungenschaften in Emersacker. Die Zahlen und Daten der vielen Ehrenämter belegen dies.
Friedolin Fischer war seit 1978 in der Gemeindepolitik aktiv. Vier Perioden – somit fast ein Vierteljahrhundert – gehörte er dem Gemeinderat Emersacker an. Bei der ersten Sitzung in der zweiten Amtsperiode im Jahre 1984 brachten ihm seine Ratskollegen so viel Vertrauen entgegen, dass sie ihn zum zweiten Bürgermeister der Gemeinde Emersacker wählten. Ein Amt, das Fischer 18 Jahre bis zu seiner Verabschiedung im
April 2002 innehatte. Viele Weichenstellungen fielen in Fischers Amtszeit. Es war eine Zeit, in der Emersacker wuchs und sein Gesicht veränderte. Große Bauvorhaben, wie zum Beispiel Sanierung des Schlosses, Erweiterungsbau der Schule, Umbau des ehemaligen Klosters zum Kindergarten und Pfarrheim, wurden in dieser Zeit durchgeführt. Baugebiete wurden erschlossen, in denen viele Bürgerinnen und Bürger eine neue Heimat fanden. 1996 erhielt Fischer die „Kommunale Dankesurkunde des Bayerischen Staatsministers des Inneren“. Mit der Verleihung der Bürgermedaille im Jahr 2002 würdigte die Gemeinde Emersacker seine kommunalen Verdienste.
Daneben fand Fischer auch Zeit für kirchliches Engagement. Ab 1974 war er Mitglied des Pfarrgemeinderates und von 1983 bis 2013 war er Kirchenpfleger der Pfarrei St. Martin Emersacker. Herausragende Bauprojekte in dieser Zeit waren die Renovierung und Erweiterung der Pfarrkirche mit Einbau einer neuen Orgel, die Neugestaltung des Innenraumes der Kirche, sowie die vollständige Innen- und Außenrenovierung des Pfarrhofes. Als Dank und Anerkennung wurde ihm 2014 das Goldene Ulrichskreuz der Diözese Augsburg – die höchste Auszeichnung für Kirchenpfleger – verliehen. Fischer erwies sich auch als großzügiger Wohltäter. Die Glocke am Leichenhaus wurde von ihm spendiert.
Friedolin Fischer war auch bei den Ortsvereinen eine gefragte Person. Bereits 1965 trat er der Freiwilligen Feuerwehr Emersacker bei und nach und nach wurde er Mitglied bei fast allen Ortsvereinen. Beim Gartenbau- und Heimatpflegeverein Emersacker prüfte er jahrzehntelang die Kasse. Besonders „ans Herz gewachsen“war ihm der FC Emersacker. 45 Jahre – von 1966 bis 2011 – war er als Kassierer für die Finanzen des Vereins zuständig. Gerade beim Bau der neuen Sportanlagen, bei denen viel Geld investiert wurde, waren seine kassenspezifischen Fähigkeiten von besonderem Vorteil. Eine seiner Lieblingsbeschäftigungen war zudem das Schiedsrichterwesen. Über 22 Jahre ging er diesem Hobby nach.
Für seine Verdienste im Ehrenamt erhielt Friedolin Fischer 2001 das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten. Seine langjährige Tätigkeit honorierte der Bayerische Fußballverband 2003 mit dem DFB Sonderpreis. Der FC Emersacker ernannte ihn zum Ehrenmitglied.