Reden ist Gold – wenn man weiß wie
Rhetorik-Experte Winfried Bürzle erklärt am 27. Februar wie man Sprachschäden vermeidet
Es gibt diese Menschen, die das sind, was man als „Rampensau“bezeichnet. Menschen, die vor beliebig großem Publikum reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Menschen, die selbst bei Präsentationen vor höchsten Führungsgremien nicht ins Schwitzen, geschweige denn ins Stottern kommen. Menschen, die selbst überzeugten Veganern eine Scheibe Schinken aufschwatzen. Und dann gibt es diejenigen, die bereits beim bloßen Gedanken an Konversation Schnappatmung bekommen. Das Problem: Jeder kommt einmal in die Verlegenheit, öffentlich sprechen zu müssen. Rhetorik nennt sich die Lehre von der wirkungsvollen Gestaltung der Rede. In der Antike war sie Bestandteil der berühmten „Sieben freien Künste“. Heutzutage verschludert die Sprache zunehmend zur bloßen Banalität – so mahnen zumindest Kulturpessimisten und warnen vor Anglizismen, Jugendjargon und Lotter-Linguistik.
Tatsächlich ist eine gepflegte, oder zumindest der Situation angepasste Ausdrucksweise Türöffner für beruflichen und privaten Erfolg. Wer dem Chef mit „Ey, Alter“kommt, findet sich schnell auf dem Abstellgleis wieder; wer im Sportverein inbrünstig die „erquickenden und labenden Vorzüge der Körperkultur“lobt, steht hingegen ruckzuck im sozialen Abseits. Reden kann jeder – wirkungsvoll zu reden jedoch will gelernt sein. Radioprofi und Rhetorik-Experte Winfried Bürzle weiß um die Wirkung der gesprochenen Sprache und kennt alle Kniffe, den eigenen Auftritt durch Wortwahl, Gestik und Mimik zu verbessern. Und er weiß vor allem, welche Patzer man tunlichst vermeiden sollte.
Mit amüsanten Beispielen aus der Welt der Promis erklärt Bürzle am 27. Februar im Rahmen der Vortragsreihe Augsburger Allgemeine WISSEN wie Sie als Redner begeistern statt einschläfern. Und vielleicht doch noch vom Mauerblümchen zur Rampensau werden...
„Ich bin ein Teil jener Kraft, die stets das Gute will – und dann doch immer blöd daherredet.“Thomas Gottschalk „Gewollt hab ich schon gemocht, aber gedurft ham’ sie mich nicht gelassen.“Lothar Matthäus