Diese Chance ergreifen
Die Verkehrsbelastung in Deutschland nimmt zu. Auch im Landkreis Dillingen ist das zu spüren: Immer mehr Menschen pendeln weitere Strecken zur Arbeit, Lkw sind zu jeder Zeit als mobile Lager auf den Straßen des Landkreises anzutreffen. Kein Wunder also, dass bei Eppisburg täglich rund 2500 Autos gezählt werden. Zwar werden die Kritiker des Individual- und Lkw-Verkehrs lauter und mehr und mehr Politiker sowie Fachleute fordern eine deutliche Stärkung des Bahnverkehrs. Aber dieses Konzept wird Jahre brauchen, ehe es Wirkung entfaltet. Eine Gemeinde wie Holzheim leidet: Ihre strategisch günstige Lage zwischen B 16 und A 8, dazu ohne Bahntrasse, lässt vielen Lkw-Fahrern und Pendlern keine andere Wahl, als auf der Staatsstraße 2028 zu fahren.
Die angedachte Umgehungsstraße bei Eppisburg ist eine große Chance. Gewiss, es gibt gewichtige Argumente gegen den Bau: Mit der derzeit geplanten Länge von 3,3 Kilometern und einer benötigten Breite von etwa 20 Metern wird die Straße weitere sechs Hektar Fläche im Landkreis versiegeln. Das ist für manchen Landwirt sicherlich ein Ärgernis. Bei den Grundstückskäufen dürften Schwierigkeiten programmiert sein. Die positiven Seiten wiegen in diesem Fall die Nachteile mehr als auf. Auto- und LkwFahrer erhalten eine gut und zügig zu befahrene Strecke, die Einwohner profitieren in doppelter Hinsicht vom reduzierten Verkehr: mehr Ruhe und Sicherheit. Dazu kommen wohl Wirtschafts- und Radweg auf dieser Strecke. Bei der derzeitigen Regierung sitzt das Geld locker, eine Realisierung des nahezu komplett vom Freistaat finanzierten Projekts ist möglich. Diese Chance sollte Holzheim sich nicht entgehen lassen.