Erstmals bangt die CSU um mehrere Direktmandate
Vor allem in Großstädten sind die Grünen den Christsozialen auf den Fersen. Sogar Csu-promis drohen Debakel
München/augsburg Direktmandate in Bayern? Das war bisher Formsache. Bei der Landtagswahl 2013 gewann die CSU 89 von 90 Stimmkreise. Ruth Waldmann holte in Milbertshofen das einzige Mandat für die SPD. Dieses Mal sieht es anders aus. Sogar prominente Christsoziale bangen um ihr Mandat. Denn ein Einzug in den Landtag über die Liste ist angesichts der aktuellen Csuwerte höchst unwahrscheinlich. Wo die schwarzen Bastionen wackeln:
● München Speziell in den Großstädten könnten einige Grünen-politiker sich anschicken, die jahrzehntelange schwarze Vorherrschaft zu brechen. Das gilt nicht für Augsburg, es gilt aber im Besonderen für München. Laut Internet-portal wahlkreisprognose.de könnten drei Stimmkreise an die Grünen gehen, zuvorderst München-mitte, das Herz der Landeshauptstadt. Hier hat der Grünenspitzenkandidat Ludwig Hartmann gute Chancen, das Direktmandat gegen Hans Theiss (CSU) zu holen. Im wenig konservativen Schwabing kämpft der geschasste Kultusminister Ludwig Spaenle einen schwierigen Kampf für die CSU. Die Prognosen deuten aber darauf hin, dass er nicht gegen seine Dauerrivalin Isabell Zacharias (SPD) verlieren könnte, sondern gegen Christian Hierneis von den Grünen. Für Spaenle wäre es ein Desaster. Uneins sind die Prognosen über Milbertshofen, wo die zweite Grünen-spitzenkandidatin, Katharina Schulze, Chancen gegen die CSU-FRAU Tina Pickert hat.
● Würzburg In Würzburg-stadt führt überraschend ebenfalls ein Grüner: Bezirkschef Patrick Friedl liegt gegen den Csu-abgeordneten Oliver Jörg knapp vorn.
● Nürnberg Im traditionell umkämpften Stimmkreis Nürnbergnord machen sich CSU, SPD und Grüne Hoffnungen auf den Sieg.
● Forchheim Dort sind es die Freien Wähler (FW), die auf das Direktmandat hoffen. Der Abgeordnete Thorsten Glauber hatte 2013 das beste Fw-erststimmenergebnis.
● Erlangen Auch in Erlangen steht mit Innenminister Joachim Herrmann ein Csu-promi im Feuer. Ihm ist der 31-jährige Grüne Christian Zwanziger auf den Fersen. Ähnliches gilt für Freising, wo Staatskanzleichef Florian Herrmann keinen großen Vorsprung vor den Grünen hat.