Marktstimmung spricht nicht für eine Aktien-Krise
Im Handelsstreit zwischen China und Amerika kommt es zumindest vorübergehend zur Entspannung. Leider verschärft US-Präsident Donald Trump den Handelsdisput mit der EU, indem er Importzölle auf europäische Autos ins Spiel bringt. Darunter leidet die Euro-Wirtschaft, die laut Einkaufs manager-Indizes für das verarbeitende und Dienstleistungsgewerbe eine fortgesetzte Stimmung sein trübung zeigt. Eine fundamental getriebene, massive Aktien konsolidierung steht dennoch nicht bevor.
Zu meinen passen sich die Export unternehmender handelspolitischen Gemenge lage an und investieren dort, wo sie ungehindert auftreten können, so auch in den USA. Sie können den nationalen Niederungen entfliehen. Und solange sie einen deutschen Verwaltungssitz haben, profitieren Dax, MDax, SDax und TecDax davon.
Zum anderen wird die Europäische Zentralbank die Konjunktur verschlechterung nicht ignorieren. Auf ihrer nächsten Sitzung am 14. Juni wird sie vermutlich ihre Wachstums- und Inflationsprojektionen senken und vorerst weiter von einem Ende der Liquiditätsoffensive absehen. Zinserhöhungen sind ohnehin kein Thema. Diese Passivität ist auch dem neuen italienischen Verschuldungsdrang geschuldet, dem sie wohl oder übel geldpolitischen Feuerschutz gewähren muss. Zinsangst ist damit in der Eurozone nicht zu Hause. Der sich gegenüber dem US-Dollar abschwächende Euro stimuliert insbesondere den exportlastigen deutschen Aktienmarkt.
Im Gegensatz zu institutionellen Dax-Anlegern signalisieren Finanzprofis in den USA zunehmend Zuversicht. Kommt es zu einer Erholungsrallye in den USA, wären viele heimische Anleger falsch positioniert, müssten den dann steigenden deutschen Kursen hinterherlaufen und würden durch späte Käufe die Rallye weiter anheizen.