Was ist über den Täter bekannt?
Der 19-Jährige liebt Waffen, nahm an Miliz-Trainings teil und galt als gefährlich
Parkland Der Mann, der von der Polizei als Täter des Schulmassakers von Florida bezeichnet wird, ist selbst ein ehemaliger Schüler der Schule, auf der Jugendliche von der 9. bis zur 12. Jahrgangsstufe lernen. Nikolas C. war aus disziplinarischen Gründen der Schule verwiesen worden, sagte der Sheriff Scott Israel. Offenbar steht C. auch der Rassistenvereinigung und Miliz „Republic of Florida“(ROF) nahe. Das sagte ein Sprecher der Gruppierung am Donnerstag der Bürgerrechtsorganisation ADL (Anti-Defamation League). Demnach habe C. an Trainings teilgenommen und mit „anderen Mitgliedern“gemeinsame Au- tofahrten organisiert. Die ROF-Milizen bezeichnen sich als „bewaffnete Kräfte der Übergangsregierung der Republik von Florida“und als weiße Bürgerrechtsbewegung. Sie kämpfen für einen rein weißen Staat, der kein Teil der USA ist.
Auf Fotos sieht der Attentäter weit jünger aus als 19 Jahre – ein unauffälliger Typ mit braunem kurzem Haar, buschigen Augenbrauen und leicht abstehenden Ohren. Medienberichte, wonach der Schütze den Feueralarm auslöste, bevor er das Feuer eröffnete, damit möglichst viele Schüler auf die Gänge strömen, konnte der Sheriff nicht bestätigten. Aber unter einer Gas- maske geschützt habe er Rauchbomben gezündet und dann das Feuer auf die fliehenden Schüler und Lehrer eröffnet, so Senator Bill Nelson. Nach der Tat versuchte der Täter im Kreis der Schüler zu fliehen. Es gelang der Polizei, ihn festzunehmen. Anschließend wurde er mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert.
Ein früherer Mitschüler sagte dem Lokalsender WSVN-7, der 19-Jährige sei „problematisch“gewesen und habe viel über Waffen gesprochen. Andere Schüler berichten, er habe ihnen sogar Waffen gezeigt. Der Mathematiklehrer Jim Gard, einer von 129 Pädagogen an der High School, sagte dem Miami Herald, C. sei zuvor als Gefahr für seine Mitschüler eingestuft worden. „Im vergangenen Jahr wurden wir darüber informiert, dass er das Schulgelände nicht mit einem Rücksack betreten durfte.“
Viel war noch nicht über den mutmaßlichen Täter bekannt, als US-Präsident Trump über Twitter schon eine psychische Störung als Grund für das Massaker ausmachte. Nachbarn und Mitschüler hätten gewusst, dass der junge Mann „ein großes Problem“sei. Laut Polizei seien die Beiträge des 19-Jährigen in sozialen Netzwerken teils „sehr, sehr beunruhigend“. (dpa, afp, sari)