Berühmt werden wird schwerer
Auf nichts scheint mehr Verlass zu sein. Was waren das noch für Zeiten, als es genügte, den Yeti im Himalaja zu treffen. Peng, schon war man für den Rest seiner Tage berühmt. Später führte selbst hartnäckiges Leugnen des Klimawandels zu kaum mehr als einem gleichgültigen Schulterzucken. Der Donald Trump halt wieder. Und Außerirdische trifft heutzutage gefühlt eh jeder Zweite.
Diese Entwicklung bereitet zunehmend Sorgen. Wo sollen all die Berühmten herkommen, die wir doch so dringend brauchen? Über wen sollen wir uns noch aufregen?
Im Bayerischen Landtag hat jetzt ein Abgeordneter den lobenswerten Versuch unternommen, den fatalen Abwärtstrend aufzuhalten. Der Politiker hatte eine glänzende Idee. Er beschäftigte sich mit Tieren, die bisher unter dem Begriff Ungeziefer zusammengefasst worden waren, in jüngster Zeit aber für Nutztiere gehalten werden.
Gibt es nicht, polterte der Macher im Maximilianeum, und hatte auch gleich eine überzeugende Begründung parat, warum das Insektensterben aus dem Reich der Fabel stammt. Es sei zwar schon richtig, dass kaum noch Fliegen, Falter und Motten ihr ohnehin kurzes Leben auf Windschutzscheiben aushauchen. Das habe aber mit der Windschlüpfrigkeit der modernen Autos zu tun. Da blieben einfach nicht mehr so viele hängen. Weil also die Autos immer spritsparender werden, haben Insekten nicht mehr so viel Gelegenheit zum sichtbaren Ableben. Prima, das sollte reichen für ein paar Tage Berühmtheit.