Was Winter antreibt
Georg Winter will es nächstes Jahr erneut wissen. In einem Alter von 67 Jahren, in dem andere längst ihren wohlverdienten Ruhestand genießen, kandidiert der Höchstädter erneut für den Bayerischen Landtag. Dahinter steckt vermutlich die Motivation, für die Region etwas erreichen zu wollen – und der Anspruch, es besser als andere zu können.
Winters Chancen stehen gut, dass er im Herbst 2018 wieder als Direktkandidat der CSU im Stimmkreis Augsburg-Land, Dillingen in den Landtag gewählt wird. Die Verwandtenaffäre, als über die Beschäftigung seiner beiden Söhne auf Staatskosten im eigenen Büro diskutiert wurde, ist Vergangenheit. Nach der öffentlichen Debatte musste Winter zwar 2013 den gewichtigen Posten als Vorsitzender des Ausschusses für Staatshaushalt und Finanzfragen abgeben. Der Höchstädter hat aber nach wie vor genug Einfluss, um für die Region in München etwas herauszuholen. Und es ist aktuell im Landkreis Dillingen ja auch kein CSU-Politiker in Sicht, der den Anspruch auf eine Landtags-Kandidatur formuliert hat.
Für unseren Landkreis ist es besser, wenn der direkt gewählte Stimmkreisabgeordnete aus dem Dillinger Land kommt. In den vergangenen Jahrzehnten machte dabei immer die CSU das Rennen. Ein Abgeordneter aus dem Kreis Dillingen ist naturgemäß näher an den Problemen an Donau und Zusam dran als ein Vertreter aus dem Augsburger Land. Seit 1990 vertritt Winter die Region im Bayerischen Landtag. Wenn der heute 66-Jährige einmal in den Ruhestand treten wird, ist es längst nicht klar, dass der Nachfolger oder die Nachfolgerin automatisch aus dem Landkreis Dillingen kommt, auch wenn die CSU-Delegierten aus dem Dillinger Raum bei der Nominierung die Mehrheit haben. Ambitionierte Christsoziale aus dem Landkreis Augsburg werden dann bestimmt ihren Hut bei der Kandidatenkür in den Ring werfen.
Aufgaben gibt es für Winter genug – beispielsweise beim Bau der neuen B16 in Höchstädt. Das ist zwar eine Bundesstraße. Die Planung, die sich derzeit verzögert, läuft aber beim Staatlichen Bauamt in Krumbach. Und da sollte der Landtagsabgeordnete Winter jetzt Dampf machen.