Das letzte Bergrennen?
Zu viel Arbeit, zu viel Bürokratie, zu wenige Helfer: Nach der 37. Auflage des PS-Spektakels in Mickhausen droht das Aus. Organisator Günter Hetzer nennt die Gründe
Augsburg Schlechte Nachricht für die Motorsport-Fans in der Region: Das Bergrennen in Mickhausen steht vor dem Aus. Die 37. Auflage am kommenden Samstag und Sonntag auf der Kreisstraße A14 südlich von Augsburg dürfte vorerst die letzte sein. Nach 17 aufreibenden Jahren zieht Chef-Organisator Günter Hetzer die Notbremse: „Es ist einfach Wahnsinn. Ich sehe über die Berge aus Papieren auf meinem Schreibtisch nicht mehr hinaus. Das lässt sich mit meinen Beruf nicht mehr vereinbaren“, sagt der 64-jährige Architekt aus Bobingen.
Fast zwei Jahrzehnte lang organisierte der Motorsportler mit Leib und Seele das originelle Rennen für die verschiedensten Rennklassen. Vom aufgemotzten Fiat 500, über Opel Kadett, Schnitzer BMW und Lancia Delta bis zu Einsitzern mit 800 PS rasten alle Klassiker über die Piste in den Stauden. Doch der Aufwand ist zu groß gerworden. „Nach dem Rennen geht die Vorbereitung für das nächste Jahr los. Die Arbeit müsste ein hauptamtlicher Geschäftsführer machen“, sagt Hetzer, der zusammen mit knapp 500 Helfern die Großveranstaltung stemmt. Nach dem Abgang des Cheforganisators erklärten einige Mitglieder aus dem Führungsteam ebenfalls ihren Rückzug, und zwar aus Arbeitsüberlastung.
Für die Abschiedsvorstellung ist inzwischen alles aufgebaut. Im Vorjahr kamen rund 12 000 Fans. Bei gutem Wetter, so hofft Hetzer vom ausrichtenden Automobil-Sport-Club Bobingen, könnten es auch 18 000 Besucher werden. „Natürlich wären Sonnenschein und angenehme Temperaturen gut, aber wir haben uns in den vielen Jahren einen Stamm von gut 10 000 Besuchern erarbeitet“, erzählt Hetzer. Aus der Region, aber auch aus der Schweiz, Tschechien, Österreich und den Niederlanden kommen die Zuschauer, um Motorsport hautnah zu erleben.
Den Streckenrekord auf der Asphaltpiste zwischen Münster und Birkach hält Simone Faggioli seit dem Jahr 2011 auf einem Osella FA30-Zytek. Der Italiener aus Florenz bewältigte die 76 Höhenmeter auf der 2,2 Kilometer langen Piste in 46,903 Sekunden.
In der 37. Auflage gehen rund 180 Fahrer in den unterschiedlichen Rennklassen an den Start. Zu den Anwärtern auf die Bestzeit zählen der Schweizer Marcel Steiner, der Slowene Patrik Zajelsnik und Pierre Courroye. Der französische Bergmeister kommt mit einem spektakulären McLaren MP4 – einem Rennwagen, den man im Wald bei Mickhausen so bald wohl nicht mehr sehen und hören wird.
Bergrennen Mickhausen Zeitplan Samstag ab 9.30 Uhr Qualifika tion, Sonntag ab 8.30 Uhr Rennen Tickets Tageskarte Samstag: 15 ¤, Sonn tag: 25 ¤, Wochenend Karte: 25 ¤, Kin der unter 14 Jahren frei