Neustart für Bürgermeister und Gemeindevertretung in Bugewitz
In komplett neuer Besetzung soll in Bugewitz eine Zeitenwende in der Arbeit der Gemeindevertretung eingeläutet werden. Die erste Sitzung machte dabei Grund zur Hoffnung.
BUGEWITZ – Nachdem es in den vergangenen Jahren in der Gemeindevertretung von Bugewitz häufig turbulent, manchmal laut und zudem sehr emotional zuging, will der nun gewählte Rat in komplett anderer Besetzung alles auf null setzen und personell sowie inhaltlich neu durchstarten. So sieht es zumindest Neu-Bürgermeister Michael Luplow, der in einer markigen Antrittsrede nicht nur einen anderen Umgang innerhalb der Gemeindevertretung ankündigt, sondern auch konkrete Ziele nennt und sich kompromisslos gegen Diskriminierung sowie
Rassismus stellt.
Er würde für Verlässlichkeit, Transparenz und Beteiligung stehen, macht Luplow klar. „Ich habe viele Ideen, die ich bald auf den Weg bringen werde und natürlich werde ich euch darüber informieren“, erklärt er weiter und hofft auf eine konstruktive und vor allem sachliche Zusammenarbeit.
Sie würden nicht nur daran gemessen, was sie für die Gemeinde voranbringen, sondern auch, wie transparent und in welchem Ton sie miteinander sprechen und diskutieren, gerade wenn sie unterschiedlicher Meinung seien, verweist er rückblickend auf das bisherige kommunalpolitische Miteinander in Bugewitz und den dazugehörigen Ortsteilen.
Er bittet um aktive Mitarbeit und Anregungen. „Uns allen in unserer Gemeinde lege ich ans Herz, dass wir nicht weitere fünf Jahre in den Fehlern und Versäumnissen der vergangenen 30 Jahre herumrühren. Unser Fokus muss auf der Zukunft liegen. Natürlich sollen wir aus der Vergangenheit lernen. Kritisiert uns, wann immer es nötig ist, aber bleibt fair und sachlich“, führt er weiter aus.
Künftig soll es in der Gemeinde keinen Platz für Rassismus, für Altersdiskriminierung, für Fremdenfeindlichkeit, für Sexismus, für Homophobie oder Ähnliches ist geben. Auch er selbst hätte sich in seinem ersten Jahr als Neu-Bugewitzer bereits mit persönlicher Hetze auseinandersetzen müssen, sagt er. „Jegliche Form von Diskriminierung und Verleumdung wird von uns zur Anzeige gebracht und strafrechtlich verfolgt“, stellt Luplow direkt nach der Vereidigung als Gemeindeoberhaupt klar.
Ob und inwiefern die Arbeit der Gemeindevertretung weiterhin für Zündstoff sorgen wird oder sich die Zukunftswünsche des frisch gebackenen Bürgermeisters erfüllen, bleibt in dieser ersten Sitzung noch offen. Ein zahlreiches, aber ruhiges Publikum begleitete die Wahl der stellvertretenden Bürgermeister, bei der sich die Wählergruppe „Am Mühlengraben“, die mit vier Kandidaten die Mehrzahl der Sitze im Gemeinderat belegt, mit ihren Kandidaten Elfi Holtz und Heike Weyer durchsetzte.
Der Wählergemeinschaft Bugewitz (WGB), mit drei Vertretern, zu denen auch der Bürgermeister zählt, hatte keine Chance ihren Wunschkandidaten zu stellen. Auch im Bau- und Umweltausschuss kommen drei Plätze auf die WG Mühlengraben und zwei auf die WGB. Die Besetzung eines Finanzausschusses wurde vertagt, weil seine Mitglieder-Anzahl zuvor noch auf fünf Mitglieder heraufgesetzt werden soll.