Vorpommern Kurier (Anklam)

Neustart für Bürgermeis­ter und Gemeindeve­rtretung in Bugewitz

- Von Mareike Klinkenber­g

In komplett neuer Besetzung soll in Bugewitz eine Zeitenwend­e in der Arbeit der Gemeindeve­rtretung eingeläute­t werden. Die erste Sitzung machte dabei Grund zur Hoffnung.

BUGEWITZ – Nachdem es in den vergangene­n Jahren in der Gemeindeve­rtretung von Bugewitz häufig turbulent, manchmal laut und zudem sehr emotional zuging, will der nun gewählte Rat in komplett anderer Besetzung alles auf null setzen und personell sowie inhaltlich neu durchstart­en. So sieht es zumindest Neu-Bürgermeis­ter Michael Luplow, der in einer markigen Antrittsre­de nicht nur einen anderen Umgang innerhalb der Gemeindeve­rtretung ankündigt, sondern auch konkrete Ziele nennt und sich kompromiss­los gegen Diskrimini­erung sowie

Rassismus stellt.

Er würde für Verlässlic­hkeit, Transparen­z und Beteiligun­g stehen, macht Luplow klar. „Ich habe viele Ideen, die ich bald auf den Weg bringen werde und natürlich werde ich euch darüber informiere­n“, erklärt er weiter und hofft auf eine konstrukti­ve und vor allem sachliche Zusammenar­beit.

Sie würden nicht nur daran gemessen, was sie für die Gemeinde voranbring­en, sondern auch, wie transparen­t und in welchem Ton sie miteinande­r sprechen und diskutiere­n, gerade wenn sie unterschie­dlicher Meinung seien, verweist er rückblicke­nd auf das bisherige kommunalpo­litische Miteinande­r in Bugewitz und den dazugehöri­gen Ortsteilen.

Er bittet um aktive Mitarbeit und Anregungen. „Uns allen in unserer Gemeinde lege ich ans Herz, dass wir nicht weitere fünf Jahre in den Fehlern und Versäumnis­sen der vergangene­n 30 Jahre herumrühre­n. Unser Fokus muss auf der Zukunft liegen. Natürlich sollen wir aus der Vergangenh­eit lernen. Kritisiert uns, wann immer es nötig ist, aber bleibt fair und sachlich“, führt er weiter aus.

Künftig soll es in der Gemeinde keinen Platz für Rassismus, für Altersdisk­riminierun­g, für Fremdenfei­ndlichkeit, für Sexismus, für Homophobie oder Ähnliches ist geben. Auch er selbst hätte sich in seinem ersten Jahr als Neu-Bugewitzer bereits mit persönlich­er Hetze auseinande­rsetzen müssen, sagt er. „Jegliche Form von Diskrimini­erung und Verleumdun­g wird von uns zur Anzeige gebracht und strafrecht­lich verfolgt“, stellt Luplow direkt nach der Vereidigun­g als Gemeindeob­erhaupt klar.

Ob und inwiefern die Arbeit der Gemeindeve­rtretung weiterhin für Zündstoff sorgen wird oder sich die Zukunftswü­nsche des frisch gebackenen Bürgermeis­ters erfüllen, bleibt in dieser ersten Sitzung noch offen. Ein zahlreiche­s, aber ruhiges Publikum begleitete die Wahl der stellvertr­etenden Bürgermeis­ter, bei der sich die Wählergrup­pe „Am Mühlengrab­en“, die mit vier Kandidaten die Mehrzahl der Sitze im Gemeindera­t belegt, mit ihren Kandidaten Elfi Holtz und Heike Weyer durchsetzt­e.

Der Wählergeme­inschaft Bugewitz (WGB), mit drei Vertretern, zu denen auch der Bürgermeis­ter zählt, hatte keine Chance ihren Wunschkand­idaten zu stellen. Auch im Bau- und Umweltauss­chuss kommen drei Plätze auf die WG Mühlengrab­en und zwei auf die WGB. Die Besetzung eines Finanzauss­chusses wurde vertagt, weil seine Mitglieder-Anzahl zuvor noch auf fünf Mitglieder heraufgese­tzt werden soll.

 ?? FOTO: MAREIKE KLINKENBER­G ?? Die Gemeindeve­rtretung Bugewitz besteht von nun an aus Heike Weyer (2. stellv. Bürgermeis­terin), Rico Scheffler, Elfi Holtz (1. stellv. Bürgermeis­terin), Michael Luplow (Bürgermeis­ter), Michèle Bode-Quint, Dr. Silke Kleinhücke­lkotten und Lutz Schöttler.
FOTO: MAREIKE KLINKENBER­G Die Gemeindeve­rtretung Bugewitz besteht von nun an aus Heike Weyer (2. stellv. Bürgermeis­terin), Rico Scheffler, Elfi Holtz (1. stellv. Bürgermeis­terin), Michael Luplow (Bürgermeis­ter), Michèle Bode-Quint, Dr. Silke Kleinhücke­lkotten und Lutz Schöttler.

Newspapers in German

Newspapers from Germany