Zweikämpfer, Lehrer und Fußballmissionar
Der Mühlheimer Sören Lurz hat sich viele Jahre als Jugendtrainer beim JFV Oberes Donautal engagiert
MÜHLHEIM - Der Mühlheimer Sören Lurz ist in der Region kein Unbekannter. In der Fußball-Szene kennt man den Verteidiger vom VfL Mühlheim, für den er lange Jahre in der Landesliga die Fußballschuhe geschnürt hat. Vielen ist der 35-Jährige aber als Lehrer für Mathematik, Sport und Technik an der Konzenbergschule in Wurmlingen bekannt. Und in den vergangenen Jahren hat sich der Mühlheimer beim Jugendfußballverein Oberes Donautal bereits einen Namen gemacht, für den er jahrelang als Jugendtrainer aktiv war und nun im Vorstand die Geschicke der Nachwuchsschmiede leitet. Nicht zuletzt kennen Sören Lurz nicht wenige von seinen Vorträgen über Tansania, wo er soziale Projekte unterstützt – aber auch da geht es dann irgendwie um Fußball.
Das Ehrenamt wurde Sören Lurz im Grunde in die Wiege gelegt. „Mein Vater war mehr als 30 Jahre lang ehrenamtlich als Trainer tätig. Und meine Mutter war ebenfalls lange Jugendleiterin“, sagt Lurz. Jahrelang trainierte Sören Lurz Nachwuchskicker beim JFV Oberes Donautal, der als Nachwuchsinitiative vom VfL Mühlheim, dem VfL Nendingen und dem SV Fridingen betrieben wird. Er trainiert die BambiniTeams, die F-Jugend und E-Jugend – und spielt heute sogar mit den damaligen Schützlingen beim VfL Mühlheim. „Meinen derzeitigen Co-Trainer Lukas-Tobias Kalmbach habe ich selbst in der E-Jugend trainiert“, sagt Lurz mit einem Schmunzeln. In der Mannschaft stehe er mittlerweile mit
Jahrgängen 2003 auf dem Platz. „2003 war ich auf dem Southside Festival, da kamen die auf die Welt.“
Als Lurz’ Vater schwer erkrankte übernahm der Sohn sogar den Trainerposten für die B-Jugend. Oftmals hastete Sören Lurz vom B-Jugendtraining als Trainer zum Training der Herren, wo er als Spieler mitwirkte. Wochenends das gleiche Bild: Am Samstag ging es mit den B-Junioren zum Spiel, am Sonntag mit den Herren.
„Als wir dann mit dem VfL Mühlheim in der Landesliga gespielt haben, ging das dann nicht mehr“, sagt Lurz.
Aber die Arbeit mit den Kindern hatte den jungen Mann in einer Sache bestärkt. „Die Arbeit mit den Kids hat mir so großen Spaß gemacht, sodass ich mich entschieden habe, das beruflich zu machen und Lehrer zu werden.“Trainerlizenzen hat Sören Lurz keine erworben. „Ich habe ein paar Lehrgänge und Fortbildungen gemacht, aber keinen Trainerschein.“Für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit bekam er vom Württembergischen Fußballverband die Jugendehrennadel in Bronze verliehen. Zudem ist er für den WFV als Schulfußballreferent für den Bezirk
Schwarzwald tätig. Seit 2016 ist Sören Lurz dritter Vorstand im JFV Oberes Donautal – und ist nun auf der Suche nach Menschen und Typen wie ihn, die Lust haben, dem Nachwuchs von Morgen das Fußballspielen beizubringen.
Und Tansania? Dorthin pflegt Sören Lurz immer noch intensive Beziehungen und unterstützt soziale Projekte. Lang ist es her, als der Mühlheimer dort einmal sowohl als Spieler als auch als Assistenztrainer für den Erstliga-Club Azam FC im Einsatz war. Und ein Dorfclub engagierte ihn seinerzeit als Trainer. Dort dürften immer noch ostafrikanische Fußballer mit Trikots des VfL Mühlheim dem Ball nachjagen, die Sören Lurz mitgebracht hatte.