Landkreis sagt Impftermine mit Astra Zeneca ab
TUTTLINGEN (sz) - Mehr als die Hälfte der Impftermine im Kreisimpfzentrum Tuttlingen müssen fürs Erste abgesagt werden: Deutschland hat den Impfstoff von Astra Zeneca zurückgezogen. Landratsamt-Pressesprecherin Julia Hager sprach von einer „frustrierenden Situation“im Impfzentrum. Zuletzt hatte die Kapazität auf etwa 600 Impfdosen am Tag hochgefahren werden können – vor allem dank des Astra-Zeneca-Impfstoffs.
Auslöser für den Impfstopp mit Astra Zeneca, der zunächst ab Dienstag, 16. März, bis einschließlich Montag, 22. März gilt, seien die aktuellen Empfehlungen des Paul-Ehrlich-Instituts. Nach neuen Meldungen von Hirnvenen-Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung in Deutschland und Europa, halte das Institut weitere Untersuchungen für notwendig. Personen, die älter als 80 Jahre sind, und einen Impftermin mit Astra Zeneca hatten, sollen soweit wie möglich mit dem Vakzin von Biontech und Pfizer versorgt werden, teilt das Landratsamt mit. Alle anderen Termine entfallen. „Das ist ein herber Rückschlag“, konstatiert der Erste Landesbeamte Stefan Helbig.
Indes hatte der Landkreis Tuttlingen am Montag zwei positive CoronaFälle zu verzeichnen. Beide wurden laut Landratsamt in Tuttlingen registriert, beide Betroffenen sind älter als 60 Jahre. Die Sieben-Tage-Inzidenz kratzt damit an der 100er-Marke, am Dienstag liegt sie bei 99,7. 13 Covid-19Patienten befinden sich im Klinikum, zwei von ihnen auf der Intensivstation. Aktuell gibt es auch zwei Verdachtsfälle im Klinikum. In den Pflegeheimen sind derzeit 15 Bewohner und 15 Mitarbeiter infiziert. Es konnten keine weiteren britischen Covid-19-Mutationen nachgewiesen werden.