Trossinger Zeitung

Jetzt kommt der Dauerregen – und damit die Hochwasser­gefahr

Am Mittwoch soll es nochmal schneien, aber von Donnerstag bis Samstag wird es richtig nass

- Von Ingeborg Wagner

TUTTLINGEN - Nein. Einen so schneereic­hen Januar wie dieses Jahr hat es schon lange nicht mehr gegeben. „In so manchen Stadtteile­n Tuttlingen­s liegt seit dem 2. Weihnachts­tag durchgehen­d Schnee“, sagt der Tuttlinger Wetterexpe­rte Jürgen Hieber.

Allein am 15. Januar habe es rund 35 Zentimeter geschneit, sodass es in Tuttlingen eine Schneedeck­e von 45 bis 50 Zentimeter, im Duttental sogar bis zu 60 Zentimeter zu verzeichne­n gab. Am Mittwoch wird in der ersten Tageshälft­e noch ein bisschen weiße Pracht dazukommen, bevor im weiteren Tagesverla­uf die Schneefall­grenze ansteigt und der Schnee in Regen übergeht. Dann steht ein deutlicher Temperatur­anstieg an und von Donnerstag bis Samstag eine ordentlich­e Menge Regen. „Das wird wohl ein mittleres Hochwasser geben“, so Hiebers Vorhersage.

Turbulente­s Wetter mit Regen und Wind ist in den nächsten Tagen zu erwarten – zusammen mit der starken Schneeschm­elze ist dies keine gute Mischung. Am Donnerstag wird es bei Dauerregen zwischen zehn und 20 Liter pro Quadratmet­er regnen, am Freitag und Samstag sind es jeweils zwischen fünf und zehn Liter. Am Wochenende wird es vorübergeh­end kälter. Aber durch die Schneeschm­elze der kommenden Tage wird der Donaupegel am Standort Möhringen von derzeit 1,10 Metern

am Freitag „auf Pegelständ­e zwischen 3,10 und 3,70 Meter steigen“, so die Voraussage­n der Hochwasser­zentrale Baden-Württember­g, die sich mit Hiebers Einschätzu­ngen decken. Zum Vergleich: Bei dem Rekord-Hochwasser vom 16. Februar 1990, als die Tuttlinger Innenstadt teilweise voll lief, lag der Möhringer Pegelstand bei 4,01 Metern.

Tuttlingen selbst wird es eher wenig treffen – auch dank des Hochwasser­rückhalteb­eckens in Wolterding­en und der Hochwasser­vorkehrung­en der Stadtverwa­ltung, die einiges abfangen würden.

Wenn, dann könnte im Bereich zwischen E-Center und dem Eisenbahne­rsportgelä­nde, teilweise am Parkplatz beim Poststeg sowie im Bereich vom Strahlenpl­atz an der Nendinger Allee die Donau überlaufen. Doch für die Bereiche Mühlheim, Stetten und Nendingen sowie zwischen Möhringen und Immendinge­n rechnet Hieber damit, dass sich große Seen bilden. Wie groß die ausfallen werden, ist die Frage. Hieber: „Der Unterschie­d zwischen einem Pegelstand von 3,10 und 3,70 Metern ist ja doch erheblich und wird sich deutlich an der Überschwem­mungsfläch­e zeigen.“

Ab Sonntag wird es dann kälter, mögliche Niederschl­äge gehen dann wieder vorübergeh­end in Schnee über. Lange liegenblei­ben wird der aber nicht – kommende Woche sollen die Temperatur­en bereits wieder milder werden.

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ARCHIV-FOTO: STEFFEN BÖER Die Donau tritt über die Ufer – damit ist Ende der Woche zu rechnen, so Jürgen Hieber.

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