Straßensanierung ist verschoben
Kreisstraße zwischen Bergsteig und Buchheim fällt Haushaltslage des Kreises zum Opfer
LANDKREIS TUTTLINGEN - Mit der Sanierung der Kreisstraße K 5940 zwischen Bergsteig und Buchheim wird es in absehbarer Zeit wieder nichts. Der Kreisausschuss für Mobilität und Verkehr empfiehlt dem Kreistag, zunächst mehrere kleinere Maßnahmen in Auftrag zu geben oder abzuschließen. Das hat auch mit der Haushaltssituation zu tun.
Eigentlich hatte der Landkreis 1,56 Millionen Euro für die Instandhaltung der Kreisstraßen in den Haushalt eingestellt. Wegen der angespannten Situation aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus war die Summe bereits um 160 000 Euro gesenkt worden. Umso mehr waren die Kreisräte darauf fokussiert, die Grenze von 1,4 Millionen Euro bei der Planung der nächsten Arbeiten nicht zu übersteigen. „Unsere oberste Priorität muss es sein, das Budget zu halten“, sagte Klaus Schellenberg (CDU), Bürgermeister von Wurmlingen. Unter der Prämisse müsse man eine Priorisierung treffen, „wo der Druck am größten ist“. Bubsheims
Schultes Thomas Leibinger (Freie Wähler) erklärte: „Wenn wir unser Budget ernst nehmen, dann müssen wir in den sauren Apfel beißen.“
Und der saure Apfel lautet, auf die Sanierung der K 5940 zu verzichten. Die Arbeiten auf der 3600 Meter langen Strecke zwischen Bergsteig und Buchheim hätten mit 1,1 Millionen Euro zu Buche geschlagen und das Budget fast vollständig aufgezehrt. Stattdessen werden die K 5926 zwischen Leipferdingen und Stetten, die K 5937 zwischen Buchheim und Leibertingen, die Ortsdurchfahrt Mahlstetten sowie die Ortsdurchfahrt Frittlingen in den Sanierungsplan aufgenommen. Diese vier Maßnahmen kosten zusammen 1,2 Millionen Euro. Die übrigen Mittel verteilen sich auf andere Bereiche.
Dabei wäre die Sanierung der K 5940 zwischen Bergsteig und Buchheim, die laut Ausschussvorlage „schon seit Längerem in Warteposition“steht, dringend nötig. Vor allem das Mittelstück über 2000 Meter sei in einem „sehr schlechten Zustand.“Durch die Entnahme von
Bohrkernen wurde festgestellt, dass „mehrere Binder- und Deckschichten übereinander und ohne Schichtenverbund vorliegen“. Deshalb müsse der „bituminöse Aufbau“vollständig erneuert werden. Der Bereich von Bergsteig sei auf den ersten 1000 Metern noch gut bis befriedigend. Dort könnte der Aufbau mit einer Binderschicht instandgesetzt werden. Gleiches gilt für die letzten 500 Meter bis nach Buchheim. Dort könnte man möglicherweise auch nur den Fahrbahnbelag sanieren. Tiefergehende Maßnahmen seien laut Bürgermeisterin Claudette Kölzow nicht nötig. Die Kanal- und Wasserleitungen in der Ortsdurchfahrt sollen noch in Ordnung sein.
Für die umfassende Sanierung des Mittelteils sei, so erklärt es Michael Guse, Dezernent für Wirtschaft, Kreisentwicklung und Kultur, keineswegs eine längere Vollsperrung nötig. Man könne zunächst für die Arbeiten jeweils halbseitig sperren. „Nur für die Belagsarbeiten müssten wir zwei Wochen vollsperren“, meinte Guse. Dazu wird es in nächster Zeit aber wohl nicht kommen. Auch wenn der Kreistag der Empfehlung des Ausschusses noch zustimmen muss.
Stattdessen sollen die K 5937 von Buchheim nach Leibertingen und die K 5926 von Leipferdingen nach Stetten verbessert werden. Beide Wege gehören zu den Kreisstraßen, die wegen ihrer geringen Verkehrsbelastung noch nicht ausgebaut worden sind. Bei der K 5937 sind zudem Oberflächenschäden aufgetreten, die Probleme bei der Tragfähigkeit nach sich ziehen. Deshalb soll die Straße, die vom Kreis Sigmaringen bis zur Grenze schon instand gesetzt worden ist, nun saniert werden. Es wird der Einbau einer neuen Deckschicht samt Angleichung der Bankette erfolgen. Bei der K 5926 hofft die Tuttlinger Verwaltung, dass auch der Kreis Konstanz Interesse an einer Sanierung zeigt. Art und Umfang der Arbeiten sollen nun abgestimmt werden.
Die Sanierung der Ortsdurchfahrt Mahlstetten war vom Kreistag bereits in der Sitzung Ende Oktober beschlossen worden.