Planung für den Mühlheimer Wald steht
Im Vordergrund stehen naturnahe Bewirtschaftung und die Verjüngung des Naturholzes
MÜHLHEIM (wlw) - Die Stadt Mühlheim hat über die Forst-Einrichtungserneuerung für die kommenden zehn Jahre beraten. Beratung und Beschlussfassung fanden im Beisein des Gemeinderats Mühlheim und des Ortschaftsrats Stetten statt und endete mit einem einstimmigen Beschluss. Im Vordergrund soll die Förderung der Naturholz-Verjüngung stehen.
Die Sitzung unter Corona-Regeln fand in der Mühlheimer Festhalle statt. Eine zweieinhalbstündige Waldbegehung war vorausgegangen. Die Beratung stand unter der Federführung von Forsteinrichter Tom Drabinski von der Forstdirektion aus Freiburg, er ist stellvertretender Amtsleiter im Forstamt des Landkreises Waldshut, dem Amtsleiter des Kreisforstamtes Tuttlingen, Karlheinz Schäfer, seinem Stellvertreter Leo Sprich und dem Mühlheimer Revierleiter Sebastian Dreher. Drabinski bescheinigte der Stadt Mühlheim eine „gute Arbeit“im Forstbereich. „Die letzten zehn Jahre waren gute Jahre“. Beim Holzverkauf könne man „von einem erfolgreichen Jahrzehnt sprechen“, waren die Forstexperten zufrieden. Im Mühlheimer Stadtwald dominiere die Buche vor der Fichte, der Vorrat habe um fast 70 Prozent zugenommen. Der Stadtwald sei sehr naturnah.
Im kommenden Jahrzehnt werde die Förderung der Naturholz-Verjüngung im Vordergrund stehen. Das Ziel für die nächsten zehn Jahre sei die naturnahe
TRAUERANZEIGEN Bewirtschaftung, sagten die Forst-Experten. Wichtig seien dafür: die Sicherung der Naturbaumanteile, Pflege- und Durchforstungsmaßnahmen und die Anpassung des Wildes. Das Holzwirtschaftsjahr endete mit „einer schwarzen Null“von 140 Euro. Dazu wies Sprich auf zwei große Posten hin: 20 000 Euro Betriebssteuern und Beiträge sowie 78 100 Euro Verwaltungskosten für den Nichtstaatswald.
Sprich sagte, dass sich die Betriebsplanung für das kommende Forstwirtschaftsjahr „sehr schwierig gestaltet“. Aufgrund der Marktlage wurden für den Holzeinschlag in 2021 lediglich 6080 Festmeter veranschlagt. Bei niedrigen Holzpreisen weise der Bewirtschaftungsplan Einnahmen aus Holzerlösen von 284 260 Euro auf. Für die Aufarbeitung und Transport sind Kosten von 88 200 Euro angesetzt. Bürgermeister Jörg Kaltenbach zeigte sich mit der neuen Planung zufrieden: „Wir können mit einer schwarzen Null zufrieden sein.“Dem Vorschlag Drehers, die Brennholzpreise im Umfang des vergangenen Jahres zu belassen, stimmten Gemeinderat und Ortschaftsrat einstimmig zu. Die Verabschiedung der forstwirtschaftlichen Betriebspläne erfolgte bei einer Enthaltung mit großer Mehrheit. Zum letzten Tagungsthema, „Informationen über Vorbereitungen Afrikanische Schweinepest“, sagte Sprich, dass dazu der Impfstoff noch fehle. Leicht verständlich schilderte der Forstrat den Gang eines möglichen Falles. Da sei ein riesiger Aufwand nötig, wie Schäfer bestätigte.
Kaltenbach dankte dem stellvertretenden Kreisforstamtsleiter Sprich für seine Tätigkeit für den Wald in Mühlheim und Stetten. Der „Förster mit Leib und Seele“war 21 Jahre im Kreisamt für den Mühlheimer und Stettener Wald mitverantwortlich. Kaltenbach erinnerte daran, dass Sprich „mit vielen Reformen habe leben müssen“. Man habe ihn in seinem Beruf immer wertgeschätzt. Sprich hob das gute Miteinander kurz und bündig zusammen: „Es hat mir immer Spaß gemacht.“
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