GaD: Reserve schmilzt und schmilzt
Eine positive Nachricht vermeldet die Stadt: Zeitplan zum Umzug wird eingehalten
VS-SCHWENNINGEN (sbo) - „Die gewährte Reserve wird langsam dünn“, sagt Oberbürgermeister Jürgen Roth und geht damit ganz sachlich auf einen waschechten Aufreger ein: die immer teurer werdende Generalsanierung des Gymnasiums am Deutenberg (GaD) in VS-Schwenningen.
Einst war es ein dickes Polster, das man gewiss eingeplant hatte, um Kostensteigerungen und Unerwartetes auffangen zu können. Aber diese „Reserve für Unvorhergesehenes“in Höhe von ursprünglich einer Viertelmillion Euro als Teilsumme der Gesamtsumme in Höhe von über 31 Millionen Euro schmilzt in bedenklicher Schnelligkeit. Nur noch 34 000 Euro der 250 000 Euro sind nach jetzigem Stand übrig. In zahlreichen
Positionen – Baukonstruktion, Technische Anlagen und Ausstattung hat man bereits mehr Geld einplanen müssen.
Laufend will der Gemeinderat über die Maßnahme informiert werden – so auch während der ersten Sitzung während der Coronakrise. Dass viele Stadträte die Entwicklung der Gesamtmaßnahme daher mit besonderer Vorsicht beobachten, kommt also nicht von ungefähr. Dieter Kleinhans, der zuständige Amtsleiter bei der Stadtverwaltung Villingen-Schwenningen, konnte den CDU-Fraktionssprecher Klaus Martin jedoch wenigstens dahingehend beruhigen: Die Kosten für den Umzug, der noch vor den Sommerferien stattfinden soll, seien bereits berücksichtigt. Und immerhin eine positive Meldung zum GaD konnte Kleinhans vermelden: „Das ist das Positive: Der Zeitplan zum Umzug wird definitiv eingehalten.“Bertold Ummenhofer von den Freien Wählern dürfte das zwar zufrieden zur Kenntnis genommen haben, über seinen Ärger auf das Büro hotz+architekten, welches die Gesamtmaßnahme plant, täuschte das jedoch nicht hinweg: Zum gefühlt 50. Mal diskutiere man nun über Erhöhungen beim GaD. „Das ist ein unanständiges Verhalten“, was die Planer hier an den Tag legten, so Ummenhofer. Die Verwaltungsspitze forderte er deshalb auf, jegliche Kostenübernahmen für Pannen „nach Kräften“abzulehnen, „und nie mehr etwas an dieses Büro zu vergeben“.
Mit seinem Frust dürfte er offene Türen eingerannt haben, denn auch Oberbürgermeister Jürgen Roth räumte als Antwort an Bertold Ummenhofer lediglich knapp ein: „Da wollen wir nicht dagegen argumentieren.“