Studium ist zeitaufwändiger
Hochschüler erzählen in Corona-Zeiten von ihren Erfahrungen
TUTTLINGEN (mif) - Die CoronaKrise betrifft alle Menschen, egal in welchem Alter. Auch bei den Studenten sieht der Alltag nun etwas anders aus. Unsere Mitarbeiterin Michelle Fallert hat sich mit drei Hochschülern unterhalten.
Clara Wagner aus Möhringen studiert im zweiten Semester
BWL mit dem Schwerpunkt
Sport, Kultur und Freizeitmanagement an der Reinhold-WirthHochschule in Künzelsau. Ihre Professoren gehen unterschiedlich mit der Situation um. Zum einen werden Vorlesungen online nach dem Stundenplan abgehalten. Einige Professoren versenden aber auch nur eine Audiodatei oder ein Videos, in dem sich die Professoren selbst während der Vorlesung gefilmt haben. So kann man selbst entscheiden, wann man sich mit den Inhalten befasst. Zum anderen gibt es Fächer, in denen die 19-jährige nur ein Skript bekommt und Aufgaben, die bearbeitet werden müssen. Clara Wagner kommt besser mit den Videos als mit den Audiodateien zurecht. Grundsätzlich sei es zeitaufwändiger und schwerer, sich das Vorlesungsmaterial selbst zu erarbeiten, als es von den Professoren erklärt zu bekommen. Sie zieht es vor, in Gemeinschaft zu lernen und gemeinsam mit ihren Freunden die Vorlesungen zu besuchen. Trotz allem meint sie, dass alle Professoren versuchen, das Beste aus der Situation zu machen.
Der Seitinger
Matthias Lutz studiert „Industrielle Biotechnologie“an der Hochschule in Biberach. Bei ihm wird mit dem „webuntis messenger“gearbeitet auf dem sich ein, an den Online-Unterricht angepasster Stundenplan befindet. Einmal pro Woche hat er in jedem Fach einer OnlineVorlesung beizuwohnen. Während dieser haben die Studenten die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Außerdem wird den Studenten gesagt, welche Aufgaben oder Skripte sie bis zum nächsten Mal durchgearbeitet haben sollen. So muss er in Mathematik seine Lösungen innerhalb einer Woche hochladen und mindestens die Hälfte der Punkte erreichen, um zur Prüfung zugelassen zu werden. In den anderen Fächern ist es keine Pflicht, Aufgaben zu lösen, man hat aber jederzeit die Möglichkeit, gelöste Aufgaben dem Professor zur Korrektur zu schicken. Matthias Lutz ist positiv überrascht, wie die Situation digital gemeistert wird, betont jedoch auch, dass viel Selbstdisziplin gefragt ist und mehr Zeit beansprucht wird. Außerdem kann es manchmal länger dauern, eine Antwort auf eine im Chat gestellte Frage zu bekommen. Er zieht es ebenfalls vor, mit den Kommilitonen Vorlesungen zu besuchen, als sich alles im Selbststudium zu erarbeiten.
Noah Zisterer studiert BWL mit dem Schwerpunkt „International Business“an der „Dualen Hochschule“in Villingen-Schwenningen. Den praktischen Teil des dualen Studiums legt er bei KLS Martin ab. Er befindet sich im zweiten Semester und sein Stundenplan ist leerer als sonst. Es müsse erst einmal geschaut werden, wie alle Beteiligten mit dem OnlineStudium zurechtkommen. Der 20-Jährige hat einige Online-Vorlesungen unter der Woche. Zusätzlich zum Vortrag bekommt er einen Mix aus Arbeitspaketen und Aufgaben. Diese müssen die Studenten selbstständig durcharbeiten. Noah Zisterer fällt es schwerer, sich zu konzentrieren und zieht es vor, in die Hochschule zu gehen. Da einige der Professoren von weiter herkommen, ist das Online-Studium für längere Zeit eine Alternative. Er betont, dass jeder sich Mühe gibt und versucht, den Lehrbetrieb am Laufen zu halten. Er ist gespannt, wie sich die Lage weiterentwickelt.