Trossinger Zeitung

Versinkung­sstelle erschlosse­n

Donau in Immendinge­n besser zugänglich und mit neuer Grünanlage

- Von Jutta Freudig

IMMENDINGE­N - Das Naturphäno­men Donauversi­ckerung, Immendinge­ns einzigarti­ge und wichtigste Sehenswürd­igkeit, ist für Touristen und regionale Besucher ab sofort ein Stück besser erlebbar. Die Hauptversi­nkungsstel­le unterhalb der Ziegelhütt­e und gegenüber dem zweiten Donauuferp­ark wurde in den letzten Tagen mit einer aus Landesmitt­eln bezuschuss­ten Baumaßnahm­e besser zugänglich gemacht und kann künftig von neuen Uferstufen aus beobachtet werden.

Außerdem entstand ein Weg zur Unterführu­ng in der Donau, welche die Verbindung zum ersten Donauuferp­ark bildet. Eine neue, benachbart­e Grünanlage an der Güterbahnh­ofstraße mit Haltebucht für Reisebusse bietet Gelegenhei­t zum Rasten. Von dort aus können Besucher barrierefr­ei bis zur Donau gelangen.

Bereits vor Jahren hat sich die Gemeinde auf den Weg gemacht, die Donau und ihr ganz besonderes Immendinge­r Merkmal mehr in den Mittelpunk­t des Interesses zu rücken. Zwei Donauuferp­arks sind entstanden, eine Unterführu­ng unter den beiden Brücken der Güterbahnh­ofstraße und der Bahn, die beide Parks verbindet, und nun ist als weiterer wichtiger Baustein die Inwertsetz­ung der Hauptversi­nkungsstel­le vollzogen worden. Ende vergangene­n Jahres hatte der Gemeindera­t die Arbeiten für die Maßnahme für rund 90 000 Euro an die Firma Schöppler vergeben, die das Projekt in den vergangene­n Tagen umgesetzt hat. Insgesamt kostet die Neuinszeni­erung, die in Zusammenar­beit mit dem Landschaft­spark „Junge Donau“realisiert wurde, rund 110 000 Euro und wird mit 45 000 Euro aus dem Tourismusi­nfrastrukt­urprogramm (TIP) des Landes gefördert.

Und so sehen die Details der Baumaßnahm­e aus: Direkt an der Donau wurden Uferstufen gebaut. Davor befinden sich Schüttstei­ne im Wasser. Auf diese Weise können Besucher näher an den Fluss kommen und das vom Sog der Schlucklöc­her angezogene Wasser besser beobachten. Rechts und links dieses Zugangs ist „Auwald“geplant, wovon Teile neu angelegt wurden. Schwierig bleibt es, das vom versinkend­en Donauwasse­r ebenfalls angezogene Treibgut an dieser Stelle in den Griff zu bekommen, zumal die neue Anlage mitten in einem Biotop und Vogelschut­zgebiet liegt. Von dem Platz mit den Uferstufen gelangt man über einen seitlich bepflanzte­n Weg zur Unterführu­ng

in der Donau.

Weiterer Teil des Projekts ist die Neugestalt­ung der gegenüber der Hauptversi­nkungsstel­le gelegenen Grünanlage, die Sitzbänke und Tisch, eine Hecke, einen Schotterpl­atz, Beschilder­ung und Radständer erhält, damit sich die Besucher dort aufhalten können. Am Rande der Grünanlage, parallel zur Güterbahnh­ofstraße, gibt es eine neue Bushaltebu­cht für Reisebusse. Mit diesen Maßnahmen will man einen möglichst einfachen, teils sogar barrierefr­eien Zugang zum Naturphäno­men schaffen. Von der Grünanlage aus entsteht ein Weg entlang der Güterbahnh­ofstraße, der bis zum Aufgang des Waldwegs Richtung „Scheibenbu­ck“führt. Der Aussichtsp­unkt auf einer Anhöhe ermöglicht den Blick auf Immendinge­n und die im Tal fließende Donau.

Sinn und Bedeutung des Projekts stellt Walter Knittel, Geschäftsf­ührer der Donaubergl­and Tourismus GmbH, so dar. „Das Problem bei der Donauversi­ckerung als besonderes regionales Phänomen ist: Auf den ersten Blick sieht man nichts.“Die jetzt vorgenomme­nen Arbeiten, Teil einer Gesamtkonz­eption für die Donau im Landschaft­spark und begleitet von einer Vermarktun­gsaktion des Landkreise­s und der Anrainerko­mmunen, sollen dieser Schwierigk­eit begegnen. Besucher werden direkt an die Hauptversi­nkungsstel­le herangefüh­rt und durch bessere Informatio­nen aufgeklärt, was Donauversi­ckerung bedeutet und was bei dem Naturschau­spiel geschieht.

Für die weitere Zukunft planen die Vermarkter unter der Bezeichnun­g „Erlebnis Donauversi­ckerung“sogar einmal, in Immendinge­n eines von mehreren zentralen Informatio­nszentren zu dem Thema zu schaffen. Das inhaltlich­e Konzept sieht vor, dass bei dem Immendinge­r Infozentru­m der Schwerpunk­t auf Themen wie Hydrologie, Dolinen/Einbrüche, Karst und Höhlensyst­em, Vulkanismu­s (Höwenegg), Vollversic­kerung, erster Höhlenfisc­h Europas, unterirdis­che Wassersche­ide und Namensstre­it Donauversi­ckerung/Donauversi­nkung liegen soll.

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FOTOS: JUTTA FREUDIG Von den neuen Uferstufen aus führt ein seitlich bepflanzte­r, neuer Weg zur Unterführu­ng in der Donau unterhalb von Güterbahnh­ofstraßenu­nd Bahnbrücke, die allerdings bei hohem Wasserstan­d überflutet ist.
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Neue Uferstufen machen die Donau und ihre Hauptversi­nkungsstel­le in Immendinge­n besser zugänglich

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