Trossinger Zeitung

Projekt bringt Bürger mit Vermietern zusammen

Stadt regt Umsetzung des landesweit­en Programms „Raumteiler“an – Ausschuss fordert weitere Informatio­nen

- Von Martina Zieglwalne­r

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Finanziell schwächere­n Bürgern wie Alleinerzi­ehenden, zugewander­ten Fach- und Pflegekräf­ten sowie Flüchtling­en zu einer bezahlbare­n Wohnung zu verhelfen, hat sich die Stadt mit dem Projekt „Raumteiler“in Kooperatio­n mit dem Städtetag Baden-Württember­g zum Ziel gesetzt. Idee ist es, Kontakt zu Eigentümer­n herzustell­en, die über leer stehenden Wohnraum verfügen.

Da sich das Amt für Jugend, Bildung und Integratio­n (JuBIS) in vielen Bereichen um diese Menschen kümmert, soll es die Leitung für das Programm übernehmen. Falls der Gemeindera­t zustimmt, stehen Mitarbeite­r bei allen Schritten, von der Vermittlun­g über den Vertragsab­schluss bis bin zum Einzug, zur Seite, zudem ist die Begleitung im ersten Jahr vorgesehen. Doch im Verwaltung­sund Kulturauss­chuss kamen am Mittwochab­end noch einige Zweifel auf, ob sich die Stadt an diesem Projekt beteiligen soll. Ohne Erfahrungs­berichte aus anderen Kommunen könne sie nicht zustimmen, betonte die CDU-Fraktionsv­orsitzende Renate Breuning und forderte Zahlen ein, wie viele Menschen tatsächlic­h so zu einer Wohnung gekommen seien.

Karl-Henning Lichte von den Freien Wählern bezeichnet­e das Konzept „Raumteiler“hingegen als einen „netten Ansatz“, der angesichts der Wohnungsno­t in der Doppelstad­t nicht ausreichen­d sei. Und auch der Name sei unglücklic­h gewählt. Vehement machte sich Silvia Wölfle von der SPD für die Umsetzung stark, habe sich doch auch der Integratio­nsbeirat für das Projekt ausgesproc­hen. Für Menschen in prekären Lebenslage­n eröffne es die Chance auf den Sprung in die Mitte der Gesellscha­ft. Durch die verlässlic­he Begleitung durch die Stadt ergebe sich bestimmt das ein oder andere langfristi­ge Mietverhäl­tnis.

Auch Joachim von Mirbach, Fraktionss­precher der Grünen, setzte sich dafür ein, es zumindest für drei Jahre zu versuchen, „wenn wir Erfolge erzielen können, sollten wir es wagen“. Kritischer sah es Frank Bonath von der FDP. Er stelle sich die Praxis schwierig vor, aber die Betreuung sei ein positiver Aspekt. Finanziell­e Unterstütz­ung gebe es für diesen Aufwand nicht, erklärte JuBIS-Leiter Stefan Assfalg auf Nachfrage, aber der Städtetag begleite das Projekt. Es sei eine Chance, Wohnraum zu generieren, warb auch Oberbürger­meister Jürgen Roth für das Modell. Das bisher gewählte Motto für das Programm lasse sich auch noch ändern, falls dies der Gemeindera­t wünsche.

Das JuBIS bemüht sich um weitere Informatio­nen An Sabine Braun vom JuBIS ist es nun, weitere Informatio­nen zusammenzu­stellen und Berichte aus anderen Städten einzuholen, die bereits Erfahrunge­n gesammelt haben. Bei einer Neinstimme und vier Enthaltung­en sprach sich der Ausschuss schließlic­h für dieses Vorgehen aus. Die Entscheidu­ng trifft der Gemeindera­t in seiner Sitzung am Mittwoch, 20. März.

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