Projekt bringt Bürger mit Vermietern zusammen
Stadt regt Umsetzung des landesweiten Programms „Raumteiler“an – Ausschuss fordert weitere Informationen
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (sbo) - Finanziell schwächeren Bürgern wie Alleinerziehenden, zugewanderten Fach- und Pflegekräften sowie Flüchtlingen zu einer bezahlbaren Wohnung zu verhelfen, hat sich die Stadt mit dem Projekt „Raumteiler“in Kooperation mit dem Städtetag Baden-Württemberg zum Ziel gesetzt. Idee ist es, Kontakt zu Eigentümern herzustellen, die über leer stehenden Wohnraum verfügen.
Da sich das Amt für Jugend, Bildung und Integration (JuBIS) in vielen Bereichen um diese Menschen kümmert, soll es die Leitung für das Programm übernehmen. Falls der Gemeinderat zustimmt, stehen Mitarbeiter bei allen Schritten, von der Vermittlung über den Vertragsabschluss bis bin zum Einzug, zur Seite, zudem ist die Begleitung im ersten Jahr vorgesehen. Doch im Verwaltungsund Kulturausschuss kamen am Mittwochabend noch einige Zweifel auf, ob sich die Stadt an diesem Projekt beteiligen soll. Ohne Erfahrungsberichte aus anderen Kommunen könne sie nicht zustimmen, betonte die CDU-Fraktionsvorsitzende Renate Breuning und forderte Zahlen ein, wie viele Menschen tatsächlich so zu einer Wohnung gekommen seien.
Karl-Henning Lichte von den Freien Wählern bezeichnete das Konzept „Raumteiler“hingegen als einen „netten Ansatz“, der angesichts der Wohnungsnot in der Doppelstadt nicht ausreichend sei. Und auch der Name sei unglücklich gewählt. Vehement machte sich Silvia Wölfle von der SPD für die Umsetzung stark, habe sich doch auch der Integrationsbeirat für das Projekt ausgesprochen. Für Menschen in prekären Lebenslagen eröffne es die Chance auf den Sprung in die Mitte der Gesellschaft. Durch die verlässliche Begleitung durch die Stadt ergebe sich bestimmt das ein oder andere langfristige Mietverhältnis.
Auch Joachim von Mirbach, Fraktionssprecher der Grünen, setzte sich dafür ein, es zumindest für drei Jahre zu versuchen, „wenn wir Erfolge erzielen können, sollten wir es wagen“. Kritischer sah es Frank Bonath von der FDP. Er stelle sich die Praxis schwierig vor, aber die Betreuung sei ein positiver Aspekt. Finanzielle Unterstützung gebe es für diesen Aufwand nicht, erklärte JuBIS-Leiter Stefan Assfalg auf Nachfrage, aber der Städtetag begleite das Projekt. Es sei eine Chance, Wohnraum zu generieren, warb auch Oberbürgermeister Jürgen Roth für das Modell. Das bisher gewählte Motto für das Programm lasse sich auch noch ändern, falls dies der Gemeinderat wünsche.
Das JuBIS bemüht sich um weitere Informationen An Sabine Braun vom JuBIS ist es nun, weitere Informationen zusammenzustellen und Berichte aus anderen Städten einzuholen, die bereits Erfahrungen gesammelt haben. Bei einer Neinstimme und vier Enthaltungen sprach sich der Ausschuss schließlich für dieses Vorgehen aus. Die Entscheidung trifft der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch, 20. März.