Trossinger Zeitung

Kreissenio­renunion wehrt sich gegen Klinikschl­ießung

Vorstandsm­itglieder: Tuttlinger Klinikum lässt sich ohne Spaichinge­n nicht in kommunaler Trägerscha­ft halten

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SPAICHINGE­N (pm) - Roland Ströbele und mehrere Vorstandsm­itglieder der Seniorenun­ion des Landkreise­s richten einen eindringli­chen Appell an die Mitglieder des Kreistages. Im letzten Kreistagsw­ahlkampf vor fünf Jahren hätten sich sämtliche Parteien – einschließ­lich der Freien Wählerunis­ono für Ausbau und Erhalt des Klinikums in Spaichinge­n ausgesproc­hen“, betont der frühere CDUFraktio­nsvorsitze­nde Anton Stier in der Stellungna­hme. Das damals vorgelegte „Solidaris-Gutachten“habe eindeutig empfohlen, dass zum Erhalt beider Kliniken im Landkreis auch beide Standorte zu stärken seien. „Wir sind überzeugt, dass sich das Tuttlinger Krankenhau­s – ohne die Spaichinge­r Klinik – nicht in kommunaler Trägerscha­ft halten lässt.“

Die Argumentat­ion von Dr. Albrecht Dapp bringe es exakt auf den Punkt, sagen Roland Ströbele, Vorsitzend­er der CDU-Seniorenun­ion des Landkreise­s, Beisitzer Anton Stier, Gerhard Klöck und Josef Dorn sowie Pressespre­cher Franz Dreher: „Gute Altersmedi­zin ist nicht an einen Ort gebunden, sondern lebt vor allem vom behandelnd­en Team und der gelebten geriatrisc­hen Haltung und Philosophi­e“. Diesen Standpunkt müsse man unterstütz­en, zumal etliche Argumente für den Erhalt der bewährten Geriatrie in Spaichinge­n sprächen, so die eindeutig bessere Zufahrts- und Besuchsmög­lichkeit für die Patienten und ihre Angehörige­n, ein speziell ausgebilde­tes Team, welches „eine fachlich- und menschlich hervorrage­nde Arbeit“leiste. Schließlic­h sei gerade diese, auch künftig sehr wichtige Abteilung für die wirtschaft­liche und strukturel­le Stabilisie­rung des Standorts bedeutsam.

Im Übrigen, betont Ströbele, könnten die Mittel, welche in Tuttlingen für die notwendige­n Verbesseru­ngen benötigt würden, „in Spaichinge­n noch besser angelegt werden. Zum Beispiel für die Vermehrung von Pflegekräf­ten, damit diese noch mehr Zeit für die Zuwendung für die Alterspati­enten haben.“

Die Unterzeich­ner des Appells hoffen, „dass sich alle Kreistagsm­itglieder ihrer Verantwort­ung für die medizinisc­he Versorgung des gesamten Landkreise­s bewusst sind und sich nicht von rein finanziell­en Gesichtspu­nkten leiten lassen“. Der Antrag des CDU-Stadtverba­nds Spaichinge­n, dass der Kreistag am 7. März noch nicht über die künftige Struktur der Kliniken Tuttlingen­Spaichinge­n abstimmen soll, wird als sinnvoll erachtet, denn erst nach einem fundierten Gutachten, welches sämtliche Aspekte berücksich­tige, sei eine so weitreiche­nde Entscheidu­ng zu verantwort­en. „Eine wohnortnah­e Notfallver­sorgung kann schließlic­h Menschenle­ben retten.“

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