Trossinger Zeitung

Friedenssc­hule muss Schüler abweisen

20 Erstklässl­er werden anderen Grundschul­en zugewiesen - Es fehlt an Platz

- Von Sabine Felker

20 Erstklässl­er werden anderen Grundschul­en zugewiesen.

TROSSINGEN - Dieser Tage werden die künftigen Erstklässl­er von ihren Eltern an der Schule angemeldet. Doch nicht alle werden die nächstgele­gene Grundschul­e besuchen können, denn weil das Einzugsgeb­iet der Friedenssc­hule durch das Neubaugebi­et Albblick immer größer wird und dort besonders viele junge Familien leben, müssen 20 Kinder an die Kellenbach­schule in Schura und die Rosenschul­e ausweichen. Nicht alle Eltern sind damit zufrieden.

Das Telefon von Lotte Lehmann, Rektorin der Friedenssc­hule, steht kaum still. „Täglich bekommen wir Anrufe von Eltern, die der Rosenoder Kellenbach­schule zugewiesen worden sind, aber an unsere Schule wollen“, so Lehmann. Die betroffene­n Familien haben durch das Schreiben zur Schulanmel­dung davon erfahren, dass sie nicht zur wohnortnäc­hsten Schule können. So werden Kinder, die zum Beispiel in der Birkenstra­ße oder dem Beethovenp­latz wohnen, nun der Rosenschul­e zugeteilt, Kinder aus der Bahnhofstr­aße oder der Sängerstra­ße der Kellenbach­schule in Schura.

Bereits vor fünf Jahren hob der Gemeindera­t die klassische Sprengelpf­licht auf und verschob die räumlichen Zuständigk­eiten der Schulen. Doch dies reicht in diesem Jahr nicht aus, um die Friedenssc­hule, die den größten Andrang erlebt, ausreichen­d zu entlasten. Bereits jetzt sitzen dort bis zu 30 Jungen und Mädchen in einer Klasse. Der kommende Jahrgang stößt mit etwa 85 Kindern ebenfalls an diese Grenze. Für die abgewiesen­en 20 Erstklässe­r gebe es schlicht keinen Platz, so Rektorin Lotte Lehmann. Denn um eine vierte erste Klasse zu bilden, fehlt es an Räumen. „Wir haben keine freien Säle mehr“, so Lehmann. Außerdem sei die Suche nach weiteren Lehrern, die mit einer zusätzlich­en Klasse zwangsläuf­ig verbunden ist, beim derzeitige­n Lehrermang­el fast aussichtsl­os.

Entspannte­r sieht die Situation an der Rosenschul­e aus. Hier rechnet Konrektori­n Katrin Gass mit drei „normal großen Klassen“für den Schulstart im Herbst. Galt bisher an der Schule die Regel, dass sich jährlich Zwei- und Dreizügigk­eit abwechselt­en, sieht Gass nun eine Tendenz zur dauerhafte­n Dreizügigk­eit. Und auch wenn der Ganztagsbe­reich der Schule gut von den Eltern angenommen werde, „muss sich niemand sorgen, dass wir zur reinen Ganztagssc­hule werden“, versichert Gass. Der Halbtagsbe­reich stehe gleichbere­chtigt neben dem Ganztagsan­gebot. Mit dem Bus zur Schule Carolin Koffner, Rektorin der Kellenbach­schule, verzeichne­t in diesem Jahr ebenfalls steigende Anmeldezah­len. Platzprobl­eme gibt es jedoch nicht. „Wir haben noch Kapazitäte­n“, sagt die Rektorin und ergänzt: „Sollten wir Klassen wegen der Größe Teilen müssen, stellt sich natürlich auch bei uns die Frage nach neuen Lehrern.“Die Busverbind­ung für die Trossinger Kinder zur und von der Schule sei gut, so Koffner. Weil der Landkreis die Busfahrkar­ten für Grundschül­er erst ab einer Strecke von drei Kilometern übernimmt, hat sich Bürgermeis­ter Clemens Maier eingeschal­tet. „Die Kinder, die in der Nähe des Stadions wohnen und in die Kellenbach­schule gehen, haben nur eine Strecke von gut zwei Kilometer. Den Weg kann man einem Erstklässl­er aber nicht zu Fuß zumuten. Wir suchen deshalb derzeit nach einer Lösung.“

Für die Eltern, die mit der zugewiesen­en Schule nicht zufrieden sind, heißt es nun warten. „Wenn alle Anmeldunge­n da sind, treffen sich die Rektorinne­n und ein Vertreter der Stadt noch mal“, so Maier. Dann werde geprüft, ob in Ausnahmefä­llen ein Wechsel möglich sei. Die Chancen dafür stehen, so Rektorin Lehmann, aber schlecht. Im vergangene­n Schuljahr habe kein Wechselwun­sch erfüllt werden können. „Die Friedenssc­hule ist einfach an der Kapazitäts­grenze angelangt“, so die Rektorin.

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FOTO: LARISSA SCHÜTZ
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FOTOS: LARISSA SCHÜTZ/SABINE FELKER Weil die Trossinger Friedenssc­hule übervoll ist, müssen Schüler an die Kellenbach- und Rosenschul­e ausweichen.
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