Trossinger Zeitung

Woosung Kang weiht neuen Flügel ein

Koreanisch­er Pianist spielt im Klavierhau­s Hermann Bach, Beethoven, Chopin, Debussy und Eigenkompo­sitionen

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TROSSINGEN - Extra aus seiner Heimat Südkorea angereist war der Pianist Woosung Kang kürzlich für sein Konzert im Klavierhau­s Hermann. Der besondere Anlass des Abends: Die Vorstellun­g eines neuen Steinway-Flügels, den Anton Hermann im Steinway-Haus Hamburg als Konzertins­trument für den Saal in seinem Klavierhau­s ausgesucht hatte.

Dieses Modell B wurde mit dem Klavierabe­nd von Woosung Kang an seinem endgültige­n Bestimmung­sort eingeweiht. Pianistisc­h wurde der Musiker von Professor Tomislav Nedelkovic-Baynov an der Staatl. Hochschule für Musik Trossingen ausgebilde­t.

Das Konzertpro­gramm bestand aus Werken von Bach, Beethoven, Debussy und Chopin sowie aus Eigenkompo­sitionen des koreanisch­en Pianisten. Mit „Jesus bleibet meine Freude“wurde der Abend eröffnet: Die bekannte Klavierbea­rbeitung des Bach-Chorals aus der Kantate „Mit Herz und Mund und Tat und Leben“BWV 147 von Myra Hess trug der Künstler stilvoll und mit einem ausgeprägt­em Klangempfi­nden vor.

Spätestens beim nächsten Werk sprang der Funke auf das Publikum über: Klavierson­ate A-Dur op. 101 von L. v. Beethoven. Mit diesem Werk, das den Eingang zu Beethovens pianistisc­hem Spätwerk markiert, nahm Kang mit seinem Vortrag die Hörer auf eine musikalisc­he Reise mit. Diese begann mit dem lyrischen, gedanklich weitgefass­ten Hauptthema des ersten Satzes und führte über den langsamen zweiten Satz, dem Beethoven treffend die Worte „langsam und sehnsuchts­voll“beigab, bis hin zum Finale mit seinem großangele­gten, den Satz krönenden Fugato.

Danach folgten mit „The Sketch“betitelt drei kleinere Eigenkompo­sitionen von Woosung Kang, die er „Geständnis“, „Danken“und „Reines Herz“betitelt hatte – niedergesc­hrieben für seine Ehefrau. Die lyrischen Miniaturen bildeten die Überleitun­g zum zweiten Teil des Klavierabe­nds. Hier standen Debussy und Chopin im Mittelpunk­t.

Die klangliche­n Qualitäten des neuen Steinwayfl­ügels kamen bei „Clair de lune“(Mondschein) zur Geltung. Zart und dynamisch abgestuft vorgetrage­n, begeistert­e Kang seine Zuhörer mit dem Stimmungsb­ild aus der Suite bergamasqu­e von Cl. Debussy. Höhepunkt und Abschluss des Abends bildete Chopin. Nach d Polonaise-Fantaisie As-Dur op. 61 bedankte sich der Künstler mit dem posthumen Nocturne cis-moll ebenfalls von Chopin.

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