Glockenturm steht wieder auf dem Dach
Kran hob den Turm auf die Eustasiuskapelle in Seitingen-Oberflacht – Weitere Arbeiten
SEITINGEN-OBERFLACHT - Seit Montag steht der Glockenturm wieder auf dem Dach der Eustasiuskapelle in Seitingen-Oberflacht. Er ist vor zwei Wochen abgebaut und zu einer speziellen Zimmerei nach Schönwald gebracht worden. Diese hat den Turm restauriert. Es finden noch weitere Arbeiten an der kleinen Kapelle statt, die seit 1585 offiziell existiert.
Richtig aufwendig sei es gewesen, den Glockenturm abzubauen, erinnert sich Karl Lehmann, der stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderats. Vor etwa zwei Wochen habe ein Kran den Turm vom Dach gehoben, der anschließend in einer Zimmerei in Schönwald restauriert worden ist. „Man hat einiges machen müssen“, berichtet er. Bei genauerem Hinsehen habe man gemerkt, wie desolat manche Holzbalken gewesen seien. Der Holzwurm hat großen Schaden angerichtet und dieser sei „wesentlich schwerwiegender als gedacht“gewesen. Möglichst viel Holz erhalten Bei der Restaurierung sollte so viel wie möglich vom ursprünglichen Zustand erhalten bleiben. „Nur das Gebälk, das vom Holzwurm kaputt gemacht worden war, wurde ausgetauscht. Ansonsten wurden die alten Hölzer wiederverwendet“, erklärt Lehmann. Am Montag hob ein Kran den restaurierten und fünf bis sechs Meter hohen Glockenturm wieder auf das Dach. „Das war eine Leistung“, sagt er. Noch umgibt eine Folie den Turm. Ein Kupferblech, das ebenso restauriert wird, soll noch über der Folie angebracht werden. Für diese Maßnahme wurden die beiden Glocken, die 114 beziehungsweise 212 Kilogramm wiegen, abgehängt und zwischengelagert. Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, werden sie wieder aufgehängt. Trotz der Baumaßnahmen ist die Kapelle für Besucher geöffnet, denn innen wird nicht gearbeitet.
Abgeschlossen sind die Arbeiten an der jahrhundertealten Eustasiuskapelle aber noch nicht. Derzeit ist sie komplett eingerüstet. „Das Dach ist teilweise undicht und wird neu eingedeckt. Die Ziegel waren abgesplittert“, berichtet Lehmann. Auch die Außenfassade muss erneuert werden. Bauende im Frühjahr 2019 Die Kosten für die Restaurierung und Sanierung der Eustasiuskapelle schätzt Lehmann auf 150 000 Euro. Er hofft auf Zuschüsse. Die Arbeiten werden wohl bis Frühjahr 2019 dauern. Dass der Holzwurm am Glockenturm der Eustasiuskapelle Schäden angerichtet hat, ist schon länger bekannt. Vor etwas mehr als zwei Jahren hat eine Fachfirma die Schäden des Holzwurms an der Kirche Mariä Himmelfahrt in SeitingenOberflacht repariert. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Kapelle untersucht und der Schaden festgestellt.
Das nächste größere Projekt steht auch schon fest: Der Glockenstuhl der Kirche Mariä Himmelfahrt ist marode und muss laut Lehmann entweder teilweise oder komplett erneuert werden. Wann dieser gerichtet wird, steht noch nicht fest. Ein Video gibt es im Internet unter www.schwaebische.de/ eustasiuskapelle