Fujitsu macht Europas letztes Computerwerk in Augsburg dicht
AUGSBURG (dpa) - Das einzige verbliebene Computerwerk in Europa steht vor dem Aus: Der japanische Konzern Fujitsu will bei einem weltweiten Umbau bis zum Jahr 2020 seine Fabrik in Augsburg schließen. „Die Schließung betrifft alle 1500 Beschäftigten des Standorts“, erklärte ein Sprecher am Freitag. Auch etwa 300 Jobs an anderen deutschen Niederlassungen sind gefährdet.
Wie viele Stellen letztendlich wegfallen, sollen die Verhandlungen mit den ArbeitnehmerVertretern über einen Sozialplan ergeben. Fujitsu hat ansonsten
Probleme bei Rolls-Royce beeinträchtigen Airbus
LONDON/TOULOUSE (dpa) - Der britische Triebwerkbauer RollsRoyce bringt wegen Schwierigkeiten mit dem Antrieb für den neuen Airbus-Großraumjet A330neo die Produktionspläne des Flugzeugbauers in Gefahr. Die Produktion der Triebwerke vom Typ Trent 7000 liege weit hinter den für 2018 geplanten 30 Exemplaren zurück, heißt es in einem Brief von Rolls-Royce an seine Mitarbeiter. Bis Ende Oktober dürften erst zehn Antriebe ausgeliefert sein. Die in Friedrichshafen beheimatete Sparte Power Systems mit der Motorenmarke MTU ist an der Fertigung von Motoren für die Luftfahrt nicht beteiligt.
Miteigentümer von Panzerhersteller gestorben
MÜNCHEN (dpa) - Der Miteigentümer und langjährige Chef des Panzerherstellers Krauss-Maffei Wegmann, Manfred Bode, ist tot. Er starb bereits am 19. Oktober im Alter von 77 Jahren, wie das Unternehmen am Freitag in München mitteilte. Erst im August hatte Bode den Aufsichtsratsvorsitz aufgegeben, sein Sohn Felix war für ihn in das Kontrollgremium eingezogen.
Bund erlaubt Zugriff auf Ölreserve
BERLIN (dpa) - Die Bundesregierung hat ausnahmsweise den Zugriff auf Treibstoff aus der ErdölReserve Deutschlands erlaubt. Hintergrund ist der niedrige Wasserstand des Rheins, der die Versorgung der Wirtschaft gefährdet. Wie das Bundeswirtschaftsministerium angibt, geht es um begrenzte Mengen von Diesel, Benzin und Flugzeug-Kraftstoff. Die Verordnung wurde am Donnerstag veröffentlicht und sollte einen Tag später in Kraft treten. Seit Wochen fahren die Schiffe nicht mehr voll beladen auf dem Rhein, damit ist die Versorgung des Südwesten Deutschlands beeinträchtigt. jedoch keinen weiteren Produktionsstandort in Deutschland. Das Unternehmen will Entwicklung, Fertigung und Logistik in die Heimat nach Japan verlagern.
Wie es für die Belegschaft in Augsburg weitergeht, war zunächst unklar. „Derzeit befinden wir uns in Verhandlungen mit der ArbeitnehmerVertretung“, sagte der Sprecher. Für Augsburg bedeutet das die zweite angekündigte Fabrikschließung innerhalb kurzer Zeit: Auch der chinesische Beleuchtungshersteller Ledvance macht seine Fabrik in der Stadt dicht - ehedem ein Osram-Werk.
Ostdeutsche gehen früher in Rente als Westdeutsche
BERLIN (AFP) - 42 Prozent aller Neurentner haben 2017 im Osten über die abschlagsfreie Rente mit 63 den Ruhestand angetreten, wie das Ifo-Institut mitteilte. In Westdeutschland waren es 30 Prozent. Bei der frühzeitigen Rente mit Abschlägen liegt die Quote im Osten bei 27 Prozent, im Westen bei 17 Prozent.
Frauen in der EU arbeiten zwei Monate umsonst
BRÜSSEL (AFP) - Frauen verdienen in der EU im Schnitt 16 Prozent weniger als Männer. Frauen arbeiteten damit dieses Jahr ab dem 3. November faktisch umsonst, teilte die Kommission am Freitag zum „Europäischen Tag der Lohngleichheit“mit. In Deutschland ist dies sogar schon Mitte Oktober der Fall. Denn dort beträgt das Lohngefälle den Angaben zufolge 21,5 Prozent – dritthöchster Wert in der EU.
Mehr Beschuldigte im VW-Abgasskandal
BRAUNSCHWEIG (dpa) - Im Abgasskandal von Volkswagen ist die Zahl der Beschuldigten gestiegen. „Wir ermitteln nun gegen 52 Beschuldigte“, sagte der Braunschweiger Oberstaatsanwalt Klaus Ziehe am Freitag. Bisher hatte die Behörde insgesamt 49 mutmaßlich Beteiligte im Visier. Drei weitere Beschuldigte sind laut Staatsanwaltschaft zu dem Verfahren wegen Software-Manipulationen beim StickstoffdioxidAusstoß von Dieselautos hinzugekommen.
Frankreich und Südwesten prüfen Betriebe gemeinsam
STUTTGART (lsw) - Baden-Württemberg und Frankreich arbeiten künftig bei der Steuerprüfung von über den Grenzen hinweg tätigen Großunternehmen stärker zusammen. Deshalb ging nun das Zentrum für internationale Betriebsprüfungen (ZiBp BW) an den Start, wie Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne) mitteilte. Dadurch könnten Steuerfälle schneller bearbeitet werden und bei strittigen Fragen herrsche für Unternehmen schneller Rechtssicherheit, hieß es weiter.