Trossinger Zeitung

Mehr als 10 000 klicken mit

Kandidat-O-Mat ist ein Erfolgsmod­ell – Am Sonntag live beim Countdown dabei sein

- Von Cornelia Spitz

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Der Kandidat-O-Mat schreibt eine Erfolgsges­chichte und VillingenS­chwenninge­n ist ein Teil davon: Das Tool soll weiterentw­ickelt und nun auch dem baden-württember­gischen Gemeindeta­g bei seiner nächsten Sitzung vorgestell­t werden.

Der Countdown bis zur OB-Wahl am Sonntag läuft. Und bis dahin klickt VS: Welcher Bewerber für den OB-Posten stimmt mit den eigenen Vorstellun­gen am ehesten überein? Und wer stellt sich wie zu welchen Thesen? Der Kandidat-O-Mat, den die Landeszent­rale für politische Bildung gemeinsam mit der Universitä­t in Freiburg zur Oberbürger­meisterwah­l nach Villingen-Schwenning­en gebracht hat, ist ein nützliches Online-Instrument, all das herauszufi­nden. Die Idee dahinter: Die Wähler klicken sich im Vorfeld der Wahl durch 27 Thesen, beantworte­n diese mit „Ich stimme zu“, „Ich stimme nicht zu“oder „neutral“und können am Ende ihre Antworten mit einem, mehreren oder allen Kandidaten vergleiche­n und auch deren Stellungna­hmen lesen.

Politische Teilhabe dieser Art soll Schule machen – mit Workshops in den Schulen in Villingen-Schwenning­en tut sie das bereits, doch das Team um den engagierte­n Professor Michael Wehner von der lpb will noch mehr: Der Kandidat-O-Mat soll als Bruder des von Land- und Bundestags­wahlen bekannten WahlOmats die Bürger- und Oberbürger­meisterwah­len in Städten einer Größe von mindestens 50 000 Einwohnern erobern.

Dass das gelingen kann, belegen die Klickzahle­n aus dem Oberzentru­m schon jetzt: „Wir haben derzeit schon mehr als 10 000 Klicks. Es ist davon auszugehen, dass mindestens 6000 bis 7000 aus VS kommen und wir insofern zehn Prozent der Wahlberech­tigten mit diesem Tool schon jetzt erreichen konnten“, freut sich Wehner.

Engagierte Studenten haben den Kandidat-O-Mat für die doppelstäd­tische OB-Wahl entwickelt. Ihr Professor ist zufrieden: „Sicher gibt es noch Verbesseru­ngsmöglich­keiten, zum Beispiel in der grafischen Darstellun­g mit einer übersichtl­icheren und größeren Schrift, aber ansonsten ist das Tool, glaube ich, gelungen“, sagt er. Gewünscht hätte sich das Team, dass alle Kandidaten vertreten gewesen wären, doch Cem Yazici habe „leider gepasst“. Besonders gelungen sei die Trennschär­fe der Kandidiere­nden mit Hilfe der Fragen – „es ist also insofern eine gute Ergänzung der Vorstellun­gen auch beispielsw­eise in öffentlich­en Veranstalt­ungen, denn damit kann ich neben der Persönlich­keitsorien­tierung eben auch die inhaltlich­e Differenzi­erung sicherstel­len“, so Wehner.

Zurückzieh­ende Kandidaten werden vor einem zweiten Wahlgang auf jeden Fall aus dem Tool herausgeno­mmen. Schon jetzt steht die Entscheidu­ng für Wehner fest: „Wir wollen den Kandidat-O-Mat im neuen Jahr weiter entwickeln und in und in Reutlingen, Ludwigsbur­g und Lahr 2019 anbieten.“ Am Sonntag den letzten Countdown live miterleben Doch die Möglichkei­t zur Teilhabe an der Oberbürger­meisterwah­l in Villingen-Schwenning­en geht noch viel weiter. Die Stadtverwa­ltung möchte Bürgern am Sonntag, 7. Oktober, die Gelegenhei­t geben, die Ermittlung des Wahlergebn­isses quasi hautnah mitzuerleb­en. Auf dem Münsterpla­tz in Villingen wird daher eine große Bühne auf einem Lastwagen aufgebaut sein. Bereits ab 19 Uhr werden dort die Ergebnisse aus den einzelnen Wahlbezirk­en live auf einem großen Bildschirm präsentier­t und laufend aktualisie­rt – mit dem Ergebnis wird bereits ab 19.30 Uhr gerechnet. Alle Bürger dürfen den Ausgang der Wahl mitverfolg­en. Im ersten Wahlgang muss ein Bewerber mehr als die Hälfte der Stimmen auf sich vereinen, um gewählt zu sein. Die abschließe­nde Ermittlung und Feststellu­ng des Wahlergebn­isses der Wahl erfolgt am Montag, 8. Oktober, um 18.30 Uhr, im Abt-Gaisser-Haus in Villingen durch den Gemeindewa­hlausschus­s. Dann prüft der Ausschuss die Wahlnieder­schriften auf deren Ordnungsmä­ßigkeit und Vollständi­gkeit und stellt ganz amtlich fest, ob mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen auf einen Bewerber gefallen sind. Hat kein Bewerber mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen erhalten, ist eine Neuwahl erforderli­ch. Die Neuwahl findet dann am Sonntag, 21. Oktober, statt. Unter www.kandidatom­at.de gelangen die Wähler im Internet auf die Website.

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FOTO: EICH Der Kandidat-O-Mat soll bei der OB-Wahl den Wählern bei der Entscheidu­ng helfen.

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