Pauken, Trompeten und eine Seeschlacht
Das Trossinger Trompetenensemble hat in der Christi-Himmelfahrt-Kirche in Deilingen gespielt
DEILINGEN - Ein Trompetenkonzert mit dem Thema einer klassischen Seeschlacht zu beginnen ist kein alltäglicher Auftakt für eine Vorstellung in einem Gotteshaus. Dennoch schreckte das Trompetenensemble der Musikhochschule Trossingen unter der Leitung von Professor Wolfgang Guggenberger in der Deilinger Christi-Himmelfahrt-Kirche davor nicht zurück. Die zahlreichen Besucher dieses Gastspiels, das von Johannes und Robin Nikol organisiert wurde, nahmen diesen fulminanten Auftakt, der im wahrsten Sinne der Worte Pauken und Trompeten vereinigte, mit großer Begeisterung auf.
Schnell wurden die Zuhörer gewahr, mit welcher Prägnanz und Perfektion die Bläser – unter ihnen auch zwei Musikerinnen und der Paukist – mit den ihnen zur Verfügung stehenden Stilmitteln spielten und die Schlacht instrumental umsetzten. Professor Guggenberger beschrieb dies als Aufgabe der Bläser bei der Marine und seine Studenten, zu denen auch Robin Nikol gehört, geizten nicht damit, ihre hochklassige Professionalität zum Ausdruck zu bringen. Die reichte vom „Segen“über den „Appell“, den „Kanonendonner“bis zum „Siegesmarsch“.
Ihr Pulver hatten sie damit aber noch nicht verschossen; vielmehr ließen sie ihre hohe Spielkunst in die kleine „Bach-Fuge e-moll“einfließen, deren Hauptmerkmale im polyphonen Charakter erlebbar gemacht wurde. Zusätzlich hatten sich die Akteure eine eigene Bewegungstherapie als körperliches Ausdrucksmittel auferlegt, um Körper- und Harmoniegefühl zusammenzubringen. Ganz anders das „Blumenduett“aus der Oper Lakmé von Leo Délibes, das von den beiden Solistinnen sehr gefühlvoll gespielt und von den Kollegen harmonisch umgarnt wurde.
Eine besondere Charakteristik hatte das Stück des japanischen Komponisten Itaru Sakai. Ebenso die Uraufführung einer Komposition des Amerikaners James L. Hosay, der sein Werk „Fusion Latino Classico“extra für Guggenbergers TrompetenEnsemble geschrieben hatte und in das alle Mitwirkenden mit voller Hingabe ihr Können einfließen ließen. Elemente aus Klassik, Rock, Funk und Latin mit überschäumender Rhythmik ließen ein besonders ausgeprägtes Hörerlebnis entstehen.
Richtig poppig und mit viel Swing und Pep erreichten die Spitzenmusiker die Schlussrunde, die mit einer gefühlvoll, teilweise gespielten und gesungenen Zugabe in nicht enden wollendenm Applaus mündete.