Kleiner Club ganz groß
Der 1. FC Nürnberg ist nach dem achten Bundesliga-Aufstieg außer Rand und Band
●Franck Ribéry (Foto: dpa) hat das Angebot von Bayern München angenommen und seinen Vertrag beim deutschen Fußball-Rekordmeister wie erwartet um ein Jahr verlängert. Der Franzose (35) spielt schon seit 2007 an der Isar. „München ist für meine Familie und mich längst zur Heimat geworden und ich bin daher sehr stolz, das Trikot des FC Bayern auch in der neuen Saison tragen zu können“, ließ Ribéry wissen. Offen ist, ob auch Arjen Robben bleibt. Der Holländer zögere noch, berichtet die „tz“. Auch ihm liegt ein Angebot für ein Jahr vor, Robben aber hat noch andere Optionen. Er spielt seit 2009 für die Bayern. Größter gemeinsamer Erfolg war das Triple unter Trainer Jupp Heynckes 2013. (SID) Trainer Peter Stöger (Foto: dpa) ist offenbar bewusst, dass er ab Sommer nicht mehr Trainer von Borussia Dortmund sein wird. Das erzählte der derzeit verletzte BVB-Profi Sebastian Rode am Sonntag bei „Sky“: „So, wie er sich auch ausdrückt in der Kabine, gehen wir davon aus, dass wir nächste Saison einen neuen Mann haben werden“, sagte Rode. Wer es wird, wisse er nicht. Wenn es der gehandelte Lucien Favre würde, fände er das aber „spannend“. „Sky“meldete am Montag, der BVB habe sich mit dem Schweizer (derzeit Nizza) bereits geeinigt. Sportdirektor Michael Zorc betonte, es sei noch keine Entscheidung gefallen. „Was Sebastian gesagt hat, mag sein subjektives Empfinden sein.“Mit der Mannschaft sei über das Thema nicht gesprochen worden. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke kündigte Konsequenzen für Rode an. „Wir werden ihn zu einem Gespräch bitten und ihn entsprechend sanktionieren“, sagte der Club-Boss dem „kicker“. (dpa) NÜRNBERG (SID) - Tausende ClubFans feierten ihren Rekordaufsteiger am Vereinsgelände Valznerweiher bis tief in die Nacht, doch dem Rausch der Bundesliga-Rückkehr folgte beim früheren Rekordmeister 1. FC Nürnberg die nüchterne Lagebeurteilung. „Wir werden ganz klein sein“, sagte Sportvorstand Andreas Bornemann über die Rolle des ruhmreichen Altmeisters im Oberhaus 2018/19.
Den entwöhnten Anhängern war das nach vier Jahren Zweitklassigkeit egal. Mit Sekt und Bier feierten sie zum Klassiker „Die Legende lebt“ihre Helden um Trainer Michael Köllner und träumten von großen Duellen mit Bayern oder Schalke. „Der Aufstieg war der große Traum der ganzen Stadt, jetzt ist er wahr geworden“, sagte Kapitän Hanno Behrens und kündigte „zwei, drei Tage Party“an.
Die von Köllner angekündigte Regenerationseinheit am Montagmittag? „Der kann allein trainieren“, sagte Behrens, der mit 14 Saisontreffern großen Anteil am achten Bundesliga-Aufstieg hatte. Beim entscheidenden 2:0 (1:0) in Sandhausen am Sonntag traf er zur Führung (38.). Der Treffer von Tim Leibold (76.) versetzte die mehr als 9000 mitgereisten Anhänger endgültig in Ekstase.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, gebürtiger Nürnberger und eingefleischter Club-Fan, jubelte mit. „Wir sind wieder erstklassig! Nürnberg gehört einfach in die Bundesliga“, sagte er und kündigte einen Staatsempfang zum Aufstieg an.
Auch Boss Bornemann wollte zwar nachsehen, „was die Theke hergibt“, doch er dachte schon weiter. In der Bundesliga werde sich Nürnberg „gehörig strecken müssen“, sagte er. Zwar bleibt die Mannschaft bis auf Kevin Möhwald, der nach Bremen wechselt, zusammen. Mehr als „punktuelle Verstärkungen“(Bornemann) sind aber nicht drin.
In den nächsten Jahren „kann es kein anderes Ziel geben, als die Klasse zu halten“, sagte Finanzchef Michael Meeske. Der Club-Etat werde „einer der kleinsten“der Liga sein. Nürnberg plant mit einer Verdopplung des Budgets auf 25 Millionen Euro, auch der Umsatz soll sich bestenfalls auf 80 Millionen verdoppeln. Zum Vergleich: Augsburg oder Mainz kommen auf 95 respektive 110 Millionen.
Zum Bilanzstichtag am 30. Juni 2017 beliefen sich die Verbindlichkeiten der Franken auf 21 Millionen Euro. Mit dem Aufstieg werde „aus einem Sanierungsfall noch kein konkurrenzfähiger Erstligist“, schreiben die Nürnberger Nachrichten. Um mehr Geld zu erlösen, will die Club-Führung die Mitglieder darüber abstimmen lassen, die Lizenzspielerabteilung auszugliedern.
Da hilft es, dass der Club in Köllner einen Trainer gefunden hat, der zu ihm passt. „Ich habe nur meinen Job gemacht“, sagte der 48-Jährige bescheiden. Als „nicht selbstverständlich“bewertete er, dass die Mannschaft ihm,
Die Mannschaft hat sich unter dem 43-jährigen Trainer Markus Anfang in nicht mal zwei Jahren von einem mittelprächtigen Drittligisten zu einem Bundesligakandidaten entdass einem gelernten Zahnarzthelfer, der nie hochklassig spielte, gefolgt sei. Bornemann würdigte Köllner, diesen „absolut besessenen Fußballer“, als „wichtigen Baustein“. Zum Abschluss nimmt Köllner nun die fünfte Zweitliga-Meisterschaft ins Visier. Ein Remis gegen Mitaufsteiger Düsseldorf am Sonntag würde genügen. Allerdings setzte Köllner den Verein in punkto Verstärkungen und Treue auch ein wenig unter Druck: „Wenn ich im Sommer klar erkenne, dass es wahrscheinlich keine super Zeit werden wird, dann werde ich in meinem Leben sicher einen anderen Weg einschlagen.“