„In den Play-Offs ist alles möglich“
Eishockey: Die Wild Wings spielen ab Mittwoch in den Pre-Play-Offs gegen Wolfsburg
VS-SCHWENNINGEN - Als letzte Mannschaft der Deutschen Eishockey Liga (DEL) haben sich die Schwenninger Wild Wings für die K.o.-Phase der Meisterschaft qualifiziert. Gegen die Grizzlys Wolfsburg sehen sich die Neckarstädter in den Pre-Play-Offs ab Mittwoch nicht als Favorit. Auch wenn die Wild Wings am Sonntag 3:0 gegen die Niedersachsen gewannen. Mit Redakteur Matthias Jansen zog Schwenningens Manager Jürgen Rumrich eine erste Saisonbilanz und sprach über die nun beginnende entscheidende Saisonphase. Nach mehr als 20 Jahren ist die Saison für Schwenningen nicht bereits nach der Hauptrunde beendet. Ist diese Runde – unabhängig vom Ausgang der Pre-Play-Off-Spiele gegen Wolfsburg – ein Erfolg? Das ist ein Riesenerfolg. Schließlich waren wir schon länger nicht dabei. Wir wollen so weit wie möglich kommen. In den Play-Offs ist alles möglich. Wir ruhen uns jedenfalls nicht auf dem Erfolg aus. Was rechnen Sie sich gegen die Grizzlys aus? Sind die Wild Wings nach dem 3:0 am Sonntag Favorit? Schwenningen ist sicher nicht der Favorit. Wolfsburg war in den vergangenen beiden Jahren jeweils im Finale (0:4- und 1:4-Niederlagen gegen den EHC Red Bull München/Anm. d. Red.) und hat eine sehr Play-Offerfahrene Mannschaft. Wenn wir aber unser Spiel auf das Eis bringen, dann wird es für jeden Gegner schwer. Wie ärgerlich ist es, dass die Mannschaft die direkte Teilnahme am Viertelfinale um drei Punkte und 14 Tore verpasst hat? Was heißt schon ärgerlich? Wir sind froh, wie es gekommen ist, und dass wir in den Pre-Play-Offs spielen. Die Mannschaften waren so eng zusammen. Sechs bis sieben Teams haben um die direkte Play-Off-Teilnahme gespielt. Ich denke, unsere Mannschaft hat es so gut wie möglich gemacht. Können Sie ein Spiel nennen, in dem der SERC die Zähler liegengelassen hat? Es gibt immer Spiele, in denen man etwas liegen lässt. Aber es gibt auch Spiele, in denen man glücklich etwas mitnimmt. Das gleicht sich in einer Saison aus. Die Mannschaft hat insgesamt sehr solide und konstant gespielt. Es gab selten Phasen, in denen wir längere Zeit nur Niederlagen kassiert haben. Es war eine gute Saison. Dass es einmal ein schlechtes Spiel gibt, ist bei so vielen Partien normal. Die Spieler sind auch nur Menschen und keine Maschinen. Was haben die Wild Wings in dieser Saison besser als in den vergangenen Jahren gemacht? Man hat gemerkt, dass der Kern der Mannschaft länger zusammen geblieben ist. Außerdem haben wir die Mannschaft vor der Saison gut verstärkt. Wir haben die drittwenigsten Gegentore der Liga kassiert und waren läuferisch sehr stark. Bei den Planungen haben wir Wert auf Geschwindigkeit gelegt. Zudem hatten wir sehr gute Torhüter-Leistungen. Eine erfolgreiche Mannschaft weckt immer Begehrlichkeiten. Wie sieht die Planung für die neue Saison aus? Können Sie die Leistungsträger halten? Den Großteil der Mannschaft haben wir für die neue Saison zusammen. Jetzt konzentrieren wir uns auf die restlichen Spiele. Die Planungen laufen parallel weiter. Bei Olympia holte Deutschland sensationelles Silber. Haben Sie schon eine Aufbruchstimmung im Land gespürt? Ich denke, dass es für die Sportart schon sehr gut ist. Für die Mannschaft und das Trainerteam habe ich mich riesig gefreut. Das war eine tolle Leistung. In Schwenningen erleben wir die Euphorie. Auch wegen des Erreichens der Pre-Play-Offs. Die Begeisterung hat man aber an den Zuschauerzahlen gesehen. Die Arenen waren nach Olympia voll. Der Erfolg der deutschen Mannschaft hat schon einen Push gegeben. Wir hoffen beim SERC schon auf einen Zulauf von Kindern. Die Aufmerksamkeit ist da, damit ein Kind sagt, Eishockey ist eine super Sportart. Ich spiele lieber Eishockey anstatt Fußball. Wer wird Deutscher Meister? Das ist völlig offen. Es gibt keinen Favoriten. München und Berlin haben eine starke Saison gespielt. Auch Mannheim war zuletzt gut dabei. Wir spielen, um jedes Spiel zu gewinnen. Mit der Meisterschaft beschäftigen wir uns aber nicht. Die Konzentration gilt dem nächsten Spiel in Wolfsburg.