Drei perfekte Partner
In Königsheim hat das Publikum einen gelungenen Konzertabend erlebt
KÖNIGSHEIM -Die kleine Königsheimer Festhalle ist am Samstagabend schier aus allen Nähten geplatzt. Denn mit der Jugendkapelle, dem Musikverein aus Wilflingen und dem gastgebenden Musikverein Königsheim hießen gleich drei Formationen den dritten Advent willkommen.
Vor allen Dingen die Jugendkapelle unter der Leitung von Elena Aicher widmete sich thematisch den vier Kerzen des Advents. Sie hatte eine Auswahl von modernen Arrangements mitgebracht. Die beiden Jungmoderatoren Romy Frech und Marc Dreher lieferten eloquent die Informationen zu den einzelnen Kompositionen, die von der erstaunlich starken Besetzung selbstbewusst wiedergegeben wurden. Filmmusiken begeistern Die stattliche Wilflinger Gastkapelle entwickelte unter der Leitung ihres jungen Dirigenten Daniel Hirmit ein gelungenes Wechselspiel zwischen scharf gestimmten Fanfaren und weichgezeichneten Melodienbögen, so zum Beispiel bei der Komposition „A Golden Jubilation“. Mit „Virginia“lieferten die Musiker den Beweis, wie schön man Natur, Landschaft und die darin lebenden Menschen musikalisch zeichnen kann. Typische Programmmusik bot auch die „Symphonic Suite“aus dem Film „Gladiator“. James Bond ließ in „Feeling Good“aus dem Musical „The Roar of the Greasepaint“grüßen, als die stimmgewaltige Gesangssolistin Lorena Luis Strohm anhob, das Flair des 007-Agenten stimmlich umzusetzen. Das war schon große Klasse. Mit der „80er KULT(tour) kündigte Moderatorin Stefanie Muschal ein letztes Medley an, bei dem die „Deutsche Welle“eine Wiedergeburt erlebte. Mit der Marschzugabe „Graf Zeppelin“verabschiedete sich das Orchester aus dem preußischen Wilflingen unter dem Applaus der Zuhörer. Anspannung und Entspannung Dirigent Gerhard Hermle lenkte seine Truppe durch den zweiten Konzertteil. Moderatorin Alina Hummel lieferte dazu die passenden Informationen. In Hermles Auftaktstück „New Festival Music“kristallisierte sich ein festlich-feierlicher Charakter mit weichgespülten Triolen und Legato-Bögen in dynamisch gut ausgesteuerten Sequenzen heraus. Ganz anders dagegen „Cassiopeia“aus der griechischen Mythologie, die den thematischen Rahmen für ein Wechselspiel aus Anspannung und Entspannung bot, das registerweise jeweils volle Konzentration von den Akteuren einforderte, um den historischen Inhalten musikalischen Glanz zu verleihen. Herausragend dabei das Saxophon-Solo von Patrick Nann. In den „Highlights from Frozen“ zauberten die Königsheimer etwas Disney-Glanz in die Halle, der dazu angetan war, den Titel „Frozen“zu konterkarieren, weil die musikalischen Gegensätzlichkeiten die Herzen der Zuhörer eher erwärmten.
Schließlich erklangen Eric Claptons größte Hits – und wie könnte man das Konzert besser beschreiben als mit dem Titel „Wonderful tonight“?
Am Ende gab es einen klassischen Schlusspunkt: Mit dem wunderschönen tschechischen Marsch „Regimentsparade“wurde wieder traditioneller Blasmusikboden betreten. Zwei Zugaben gab es für das begeisterte Publikum auch noch.