Niki Lauda kritisiert Lufthansa heftig
BERLIN (AFP) - Nach der Pleite des Ferienfliegers Niki hat der Gründer der Airline, der frühere Rennfahrer Niki Lauda, schwere Vorwürfe gegen die Lufthansa erhoben. Die deutsche Fluggesellschaft würde den Verkauf von Niki an einen neuen Investor blockieren, indem sie die Herausgabe von Flugzeugen verweigere, sagte Lauda der „Bild am Sonntag“. „Das ist ein durchschaubares Spiel.“Ohne Flugzeuge sei die Airline nichts wert. „Lufthansa will Niki zerstören“, sagte Lauda
Nach der Insolvenz von Air Berlin hatte Lufthansa die Absicht erklärt, Niki zu kaufen und zunächst den Flugbetrieb zu übernehmen. Dabei erlangte die Airline die Rechte an geleasten Flugzeugen von Niki. Nachdem die EU-Kommission wettbewerbsrechtliche Bedenken zu der Übernahme äußerte, erklärte Lufthansa, Niki nicht
Fast eine Milliarde unbezahlte Überstunden
BERLIN (AFP) - Die Arbeitnehmer in Deutschland haben 2016 fast eine Milliarde unbezahlter Überstunden geleistet. In einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion wurde die Zahl mit 947 Millionen angegeben, wie die „Bild“-Zeitung berichtete. Die Gesamtzahl der geleisteten Überstunden einschließlich der bezahlten Mehrarbeit betrug demnach etwa 1,7 Milliarden.
Gehaltslücken zwischen Männern und Frauen
HAMBURG (AFP) - Frauen verdienen als Führungskräfte in deutschen Unternehmen im Schnitt fast ein Drittel weniger als Männer. Ein weiblicher Vorstand bekomme mit 2,1 Millionen Euro gut 30 Prozent weniger als die durchschnittliche Vergütung eines männlichen Kollegen (3,1 Millionen), wie eine am Sonntag veröffentlichte Studie der Boston Consulting Group für das „Manager Magazin“zeigt.
Siemens-Betriebsrat fürchtet Werkssterben auf Raten
ERFURT (dpa) - Der Betriebsrat des Siemens-Generatorenwerks in Erfurt rechnet bei einem Verkauf des Betriebs mit einem Sterben auf Raten. Wenn in dem Werk nur noch kleine Generatoren gebaut würden, gingen 220 Arbeitsplätze verloren, sagte Carsten Weiß am Samstag als Gastredner auf einem Parteitag der Thüringer SPD in Erfurt.
Thales setzt sich bei Gemalto-Übernahme durch
PARIS/AMSTERDAM (dpa) - Der französische Rüstungskonzern Thales hat sich bei der Übernahmeschlacht um den niederländischen Chipkarten-Hersteller Gemalto mit einem fast fünf Milliarden Euro schweren Angebot durchgesetzt. Gemalto nahm die Kaufofferte über 51 Euro je Aktie an und entschied sich damit gegen den IT-Dienstleister Atos, wie Thales und Gemalto am Sonntag mitteilten. mehr kaufen zu wollen. Laut EU-Vorgabe muss Lufthansa nun die Flugzeuge an einen potentiellen Investor wieder abgeben.
Lauda behauptet, dass Lufthansa gegen die Richtlinie verstößt. „Findet sich kein neuer Investor, werden die Start- und Landerechte auf die verbliebenen Airlines an den jeweiligen Flughäfen aufgeteilt“, sagte der Unternehmer. „So erhält Lufthansa, was sie will. Und das gratis.“
Ein Lufthansa-Sprecher wies den Vorwurf einer Blockadehaltung zurück. „Selbstverständlich wird sich die Lufthansa-Gruppe an die vorgenannte Entscheidung halten“, sagte der Sprecher dem Blatt.
Lauda hat selbst Interesse an der einst von ihm gegründeten Fluggesellschaft angemeldet. Der ExRennfahrer hatte schon zuvor im Rahmen einer Bietergemeinschaft Interesse an der Air-Berlin-Tochter signalisiert, war aber gescheitert.
Ärger über teure Inlandsflüge nimmt zu
BERLIN (dpa) - Die Verbraucherzentralen spüren wachsenden Kundenärger über starke Preissprünge bei Inlandsflügen nach der Pleite von Air Berlin. Derzeit sei „eine deutliche Steigerung der Beschwerden über Ticketpreise“zu verzeichnen, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), Klaus Müller. Er begrüßte, dass das Bundeskartellamt mit seinen Möglichkeiten, in Unterlagen einzusehen, die Preisgestaltung beim Branchenprimus Lufthansa überprüfe.
Nach Air-Berlin-Insolvenz mehr Fahrgäste für Bahn
BERLIN (dpa) - Die Deutsche Bahn hat nach der Insolvenz von Air Berlin einen Zuwachs an Fahrgästen auf ihren Fernverkehrsstrecken. Insgesamt verzeichne man seit Oktober steigende Buchungszahlen – um „mehr als zehn Prozent für die nächsten Monate“, wie ein Sprecher der „Welt am Sonntag“sagte. Das gelte für alle wichtigen Fernverbindungen. „Im Oktober und November ist der Ticketabsatz im Fernverkehr gegenüber den Vorjahresmonaten um vier Prozent gestiegen“, fügte er hinzu. Nach seinen Worten hängt das unter anderem mit der Air-Berlin-Pleite zusammen. Auf deren bisherigen Hauptverbindungen in Deutschland gebe es ein deutliches Buchungsplus.
Lada liefert erstmals seit Jahren Autos nach Kuba
ISCHEWSK (dpa) - Erstmals seit zwölf Jahren hat der russische Autobauer Avtovaz wieder Modelle seiner Traditionsmarke Lada in den sozialistischen Karibikstaat Kuba geliefert. Es seien 320 Wagen vom Typ Lada Vesta dorthin gebracht worden, sagte Michail Rjabow, Manager eines Werkes in Ischewsk, am Samstag. Zuvor hatte der Konzern mit Sitz in der Wolgastadt Togliatti die „Rückkehr nach Kuba“mit einer Lieferung von rund 350 Fahrzeugen angekündigt.