Regenwürmer schützen den Boden
Biologin Renate Market führt im Museum Aldingen durch die Welt der Regenwürmer
ALDINGEN (smü) - „Mein Freund der Regenwurm“– unter diesem Titel ist die Ausstellung über den Bodenbewohner im Aldinger Heimatmuseum noch bis zum 16. Juli zu sehen. Am Sonntag, dem internationalen Museumstag, führte Renate Market durch den wissenschaftlichen Teil der Ausstellung. Sie ist als Biologin beim Landwirtschaftsamt tätig und Naturbeauftragte des Schwäbischen Albvereins.
Von Station zu Station führte sie die Besucher und erläuterte die Lebensweise, die Fortpflanzung, die Vorkommen, die verschiedenen Arten sowie den Nutzen des Regenwurms. Wenn ihn auch manch ein Gartenbesitzer als unästhetisch oder gar als Schädling empfinden mag, der Regenwurm lockert den Boden auf, wodurch er durchfeuchtet und durchlüftet wird. Das gibt Wurzeln die Chance, tief einzudringen und so Erosion entgegen zu wirken.
„Böden entstehen in vielen Jahren, sind aber in wenigen Augenblicken zerstört“, sagte Renate Market. „Böden sind die lebende Außenhülle unserer Erde“, fügte die Biologin hinzu. Bodenschutz ist daher eine dringliche Aufgabe. Der von Regenwürmer gebildete Humus ist eine wichtige Grundlage für die natürliche Fruchtbarkeit der Böden, erfuhren die Zuhörer in der Führung.
„Der Feind des Regenwurms ist die Überdüngung, der Pflanzenschutz und die Verdichtung, beziehungsweise die Versiegelung der Böden“, sagte Renate Market. Ebenso erfuhren die Besucher, dass es in Baden-Württemberg 31 Wurmarten gibt.
Die Ausstellung ist zweigeteilt. Neben der wissenschaftlichen Betrachtung sind Cartoons des Schweizer Zeichners Rapallo (Walter Strebel) zu sehen.
Mit hintersinnigem Wortwitz hat sich Rapallo des Themas „Wurm“angenommen. Die Bilder in ihren kräftigen Farben und die Texte bringen jeden Besucher zum Schmunzeln.