Arbeiten strahlen Stille aus
Werke von Frank Burkard und Susanne Seeburger sind gemeinsam in der Galerie im Altbau zu sehen – Tafelbilder und Keramikobjekte
ALDINGEN - „Stile – Stille“unter diesem Titel ist die erste Ausstellung des Jahres in der Galerie im Altbau eröffnet worden. Tafelbilder mit Inlays aus Holz des Rottweiler Künstlers Frank Burkard sind in der Ausstellung zu sehen. Ebenso werden Keramikobjekte von Susanne Seeburger aus Irslingen gezeigt.
Heide Streitberger konnte zu der Vernissage zahlreiche Gäste willkommen heißen. Die Besitzerin der Galerie begrüßte zunächst Marc Feldes (Gitarre) und Mathis Gebauer (Percussion). Die beiden jungen Männer übernahmen die musikalische Umrahmung der Veranstaltung und begeisterten die Gäste.
Die Einführung in die Ausstellung nahm Regina Lino Roeßle, Redakteurin bei Ernst Klett Sprachen, vor. Sie könne mit dem Wort „Stil“nicht allzu viel anfangen, räumt Regina Lino Roeßle ein. „Jedes Objekt ist eine Momentaufnahme in einem großen Kontext“, sagt sie. „Sicher wiederholt der Künstler automatisierte Handgriffe, doch das Ergebnis ist stets eine Weiterführung, das Zulassen des Neuen.“
In ihrer Betrachtung sucht Regina Lino Roeßle nach Berührungspunkten der beiden Künstler. „Wo treten die beiden in einen Dialog, weil sie Gemeinsames oder Kontroverses zum Ausdruck bringen?“, fragt die Redakteurin.
„Bei den Werken von Frank Burkard sind Linien die Sprache des Bildes, Farbe ist das Drehbuch, setzt Bildakzente“, so Regina Lino Roeßle. Mit den eingesetzten, verwitterten Holzstücken schafft Frank Burkard einen Kontrast, der die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich zieht. Was wird hier wovon getrennt und was gehört zusammen, fragt sich derjenige, der das Bild ansieht.
Cocons aus gebranntem Ton Trennen und verbinden ist auch eines der Themen bei Susanne Seeburger. Indem die Künstlerin aus Irslingen Schnüre und andere Naturmaterialien in flüssigen Ton taucht, lässt sie daraus Objekte aus kunstvollem Geflecht entstehen. „Nach dem Brennvorgang bleibt der Ton als fadenscheinige Ummantelung stehen“, erklärt Regina Lino Roeßle die Vorgehensweise der Künstlerin. Die so entstandenen Cocons mögen wie die Nester von Webervögeln anmuten. Die Grundform in den Objekten von Susanne Seeburger ist rund. Zu ihr kehrt sie immer wieder zurück. Ob nun in Kugelform, oder als Scheibe.Was die Werke beider Künstler eint ist die Stille. „Nicht das Grelle, sondern das Zurückhaltende, nicht die Hysterie, sondern das Ruhige, das strahlen diese Arbeiten aus – Stille nämlich“, sagt Roeßle.